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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Kikuchi- Fujimoto- Lymphadenitis

Meeting Abstract

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  • Maria Bouzidi - Wilhelmstiftkrankenhaus, Kinderchirurgie, Hamburg
  • Joachim Stegmann - Wilhelmstiftkrankenhaus, Kinderradiologie, Hamburg
  • Uwe Hübner - Wilhelmstiftkrankenhaus, Kinderchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch425

doi: 10.3205/13dgch425, urn:nbn:de:0183-13dgch4254

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Bouzidi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Wir berichtet über eine 16 Jahre alte Patientin mit bekannter Autoimmun-Thyreoiditis, die sich zur Abklärung einer cervicalen Raumforderung bei uns vorstellte. Sie beklagte zunehmende Halsschmerzen rechts, Rückenschmerzen sowie Beinschmerzen, Müdigkeit und einem Gewichtsverlust seit 2 Monaten.

Ergebnisse: In der MRT-Untersuchung des Halses zeigte sich in der T2-Wichtung eine inhomogene Kontrastmittel aufnehmende Raumforderung mit umschriebenem hypointensen Signal zwischen der Arteria carotis communis rechts und der Vena jugularis, welche sich bis ins Mediastinum erstreckte. Eine Verbindung zur Schilddrüse bestand nicht. Bei unklarer Dignität erfolgte die Freilegung und Resektion eines 5 cm langen Tumors. Histologisch zeigte sich eine Apoptose-gesäumte Nekrose sowohl innerhalb des Lymphknotens als auch im perinodalen Fettgewebe, die durch massenhaft Histiozyten flankiert war – Veränderungen, die sich typischerweise bei der Kikuchi-Fujimoto-Lymphadenitis finden.

Schlussfolgerung: Die Kikuchi-Fujimoto-Lymphadenitis ist eine histiozytär-nekrotisierende Lymphadenitis, mit überwiegendem Befall der cervicalen Lymphknoten, welche vor allem bei Frauen vor dem 30. Lebensjahr auftritt und durch Lymphadenopathie, Fieber und Müdigkeit gekennzeichnet ist. Der Verlauf ist benigne und selbst limitierend. Eine Rückbildung vollzieht sich meistens spontan innerhalb von 1 bis 4 Monaten. Die Diagnosestellung erfolgt durch Histologie nach Lymphknotenexzision. Eine Therapie beschränkt sich auf Symptomlinderung.

Bislang ist die Pathogenese unbekannt, während die histologischen Veränderungen an eine Hyperimmunantwort auf Mikroorganismen denken lassen. Auch eine Assoziation mit anderen Autoimmunerkrankungen wurde beschrieben.

Differentialdiagnostisch sollten vor allem ein Lupus erythematodes und ein malignes Lymphom ausgeschlossen werden.