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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Sublinguale Zyste als angeborenes Trinkhindernis

Meeting Abstract

  • Irena Groszek-Terwei - Ruhr Univ. Bochum, Marienhospital Herne, Klinik für Kinderchirurgie, Herne
  • Ralf-Bodo Tröbs - Ruhr Univ. Bochum, Marienhospital Herne, Klinik für Kinderchirurgie, Herne
  • Matthias Neid - Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum, BG-Kliniken Bergmannsheil, Bochum
  • H. Jürgen Scherer - Kinderchirurgische Praxis, Datteln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch422

doi: 10.3205/13dgch422, urn:nbn:de:0183-13dgch4227

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Groszek-Terwei et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Angeborene Raumforderungen in Mundhöhle und Schlund sind nicht ungewöhnlich, wenn auch selten. Wir berichten über ein Neugeborenes mit einer großlumigen, sublingualen Zyste, die chirurgisch entfernt wurde.

Material und Methoden: Das 6 Wochen alte männliche Neugeborene wurde mit einer zystischen Raumforderung unter der Zunge vorgestellt. Diese führte zur Hochdrängung der Zunge und Schwierigkeiten beim Saugen.

Zunächst drängten die Eltern auf eine Punktion. Es erfolgte jedoch die primäre Exstirpation en bloc unter Schonung der sublingualen Speicheldrüsenhauptausgänge.

Ergebnisse: Histopathologisch war die Zyste durch mehrschichtiges Plattenepithel sowie Magenschleimhaut vom Korpustyp ausgekleidet und von einer glattmuskulären Wandung umgeben.

Schlussfolgerung: Überraschend ergab sich somit eine oral gelegene Vorderdarm-Duplikatur, konkret eine sogenannte gastroide Zyste unter der Zunge.

Bei einer Inzidenz der Duplikaturen von 1:4.000 bis 1:5.000 machen derartige Zysten 1% dieses Krankengutes aus.

Differentialdiagnostisch kommen eine Reihe gänzlich anderer Entitäten in Betracht: Ranula, bronchiogene Zyste, Lymphangiom, Teratom.

Die Behandlung derartiger Duplikaturen besteht in der en bloc-Resektion. Zystenpunktion oder –fensterung sind lediglich temporär als Überbrückungsmaßnahme in Notsituationen geeignet.