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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Grenzen der MIC bei pränatal diagnostizierten Dünndarm-Atresien

Meeting Abstract

  • Mariana Santos - Universitätsklinikum Düsseldorf, Funktionsbereich Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Michael Kohl - H. Stannigel, Abteilung für Allgemeine Pädiatrie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jasmin Khochfar - H. Stannigel, Abteilung für Allgemeine Pädiatrie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Hans Stannigel - H. Stannigel, Abteilung für Allgemeine Pädiatrie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schaper - H. Stannigel, Abteilung für Allgemeine Pädiatrie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch418

doi: 10.3205/13dgch418, urn:nbn:de:0183-13dgch4188

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Santos et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die pränatale Verdachtsdiagnose einer Dünndarm-Atresie wird zunehmend häufiger gestellt. In Zentren mit DEGUM III und Neonatologen sowie Kinderchirurgen, werden diese häufig zur Mitbeurteilung und anschließender Beratung der betroffenen Eltern hinzugezogen. Bei postnatal an Hand von Klinik und Bildgebung fortbestehendem Verdacht folgt in unserer Abteilung zumeist die geplante minimalinvasive chirurgische (MIC) Abklärung und wenn möglich auch die Versorgung.

Material und Methoden: Bei sieben pränatal geäußerten Verdachtsdiagnosen einer Dünndarm-Atresie in der Zeit von September 2011 bis September 2012 wurde - nach postnatal mittels Klinik, Sonographie und und Radiologie fortbestehendem verdacht - zunächst ein MIC-Eingriff durchgeführt. Bei einem Patienten wurde bei Mekonium-Peritonitis und Jejunal-Atresie mit angeborenem Kurzdarm direkt auf ein offenes Vorgehen umgestiegen. Eine Patientin mit dem klinischen und makroskopischen Verdacht einer Cystische Fibrose bei Jejunalatresie wurde nach 2 Wochen bei V.a. Anastomosenstenose revidiert. Diese bestätigte sich nicht und die Einlage einer T-Drainage zur Spülung des postanastomotischen Darmes brachte den erwünschten Erfolg. Bei einer Patientin mit einer Duodenal-Atresie erforderte ein Pneumoperitoneum am 4. postoperativen Tag eine Revision. Eine Naht der Anastomose nach Kimura hatte sich vorzeitig gelöst und wurde erneuert. Bei einer Patientin erfolgte nach erfolgreicher laparoskopischer Durchtrennung der Ladd-Bänder und persistierendem Erbrechen die offene Revision, bei der die Versorgung eines zusätzlich vorhandenen Duodenalen-Webs die Passage vollständig herstellte. Bei einer Patientin mit Duodenal-Atresie und Apple-peel-Malformation stellte sich nach zunächst erfolgreicher Passage eine Anastomosen-Enge ein, die der Revision bedurfte.

Schlussfolgerung: Hinter der pränatalen Diagnose einer Dünndarm-Obstruktion verbergen sich die unterschiedlichsten Darm-Malformationen. Die MIC verhilft trotz optimaler Bildgebung zur Findung der exakten Diagnose und alleine oder im Zusammenhang mit einer dann häufig kleineren Laparotomie zur definitiven Versorgung.