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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Transkutane Sklerosierung venöser Malformationen mit Polidocanolschaum an Extremitäten bei Kindern

Meeting Abstract

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  • Astrid Burger - Universitätsklinik Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch417

doi: 10.3205/13dgch417, urn:nbn:de:0183-13dgch4178

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Burger.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die venösen Malformationen gehören zu den vaskulären low-flow Anomalien.

Sie sind angeboren und weisen ein proportionales Wachstum auf. In der Pubertät kann es zu einem gesteigerten Wachstum kommen, häufig vergesellschaftet mit kosmetischen Problemen, Thrombophlebitiden und Schmerzen, die durch konservative Maßnahmen nicht beherrschbar sind.

Gerade an Extremitäten ist eine chirurgische Resektion aufgrund der tiefen Ausdehnung und der engen Lagebeziehung zu Nerven, Muskeln und Gelenken schwierig.

Die interventionelle transkutane Sklerosierung stellt eine minimal-invasive Alternative dar. Die transkutane Sklerosierung von venösen Gefäßfehlbildungen bei Kindern ist bisher nicht ausführlich untersucht. Hier stellen wir unsere Ergebnisse in der Behandlung von low-flow Malformationen an Extremitäten von Kindern vor.

Material und Methoden: Behandelt wurden zwischen Dez.2011 und Aug.2012 acht Kinder (Durchschnittsalter 13Jahre, 5 männliche Patienten) mit einer schmerzhafter venöser Malformation an einer Extremität, die aufgrund der Ausdehnung nicht für eine chirurgische Resektion in Frage kamen.

Bei allen Kindern wurden im Mittel 1,75 transkutane Sklerosierungen mit Äthoxysklerol 3% (=Polidocanol) in aufgeschäumter Form unter Durchleuchtungskontrolle durchgeführt. Alle Eingriffe erfolgten in Vollnarkose.

Vor der ersten und vier bis zwölf Wochen nach jeder Sklerosierung wurde eine MRT-Untersuchung durchgeführt.

Ausgewertet wurden:

  • Volumenveränderung der Gefäßfehlbildung in der MRT-Untersuchung
  • Schmerzstärke anhand der VAS (visuellen Analogskala) vor, in der ersten Woche und vier Wochen nach jeder Sklerosierung

Ergebnisse: Bei sieben der acht Kinder kam es bereits nach der ersten Sklerosierung zu einer radiologisch messbaren Volumenabnahme der venösen Malformation.

Bei einem Kind kam es trotz der Sklerosierung zu einer Größenprogredienz.

Bei allen Kindern wurde in der ersten Woche nach Sklerosierung eine Zunahme der Schmerzintensität beobachtet. Vier Wochen nach der Sklerosierung war bei allen Kindern die Schmerzintensität geringer als vor der Behandlung.

Schlussfolgerung: Die transkutane Sklerosierung mit Polidocanolschaum stellt eine effektive und sichere Therapiemöglichkeit bei venösen Malformationen an Extremitäten bei Kindern dar. In ca. 80% kam es nach ein bis zwei Behandlungen zu einer deutlichen Volumen- und Schmerzreduktion.