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Stellenwert von Propranolol im Behandlungskonzept infantiler Hämangiome: „Off-Label-Use“ oder Standard?
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Im Jahr 2008 wurde erstmals über den Einsatz von Propranolol im Rahmen der systemischen Therapie infantiler Hämangiome berichtet. Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie warnte im Jahr 2009 vor dem unkritischen Einsatz von Propranolol, auf die Anwendung unter „Off-Label-Use“-Bedingungen wurde hingewiesen.
Material und Methoden: Die Klinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Mannheim verwendet seit Januar 2009 Propranolol bei der differenzierten Behandlung komplizierter Hämangiome. Bisher konnten 60 Kindern mit einem infantilen Hämangiom erfolgreich mit Propranolol behandelt werden. Die Eltern wurden zu Beginn auf die Anwendung unter „Off-Label-Use“-Bedingungen hingewiesen
Ergebnisse: Im eigenen Patientenkollektiv zeigt Propranolol bei einer Dosis von 2mg/ kg Körpergewicht/ Tag bei der differenzierten Therapie infantiler Hämangiome eine sehr gute Wirksamkeit. Die Rate kardialer Nebenwirkungen liegt unter 1%. Die Behandlungsdauer reicht bis zum Ende des 1. Lebensjahres. Diese Ergebnisse rechtfertigen den standardisierten, jedoch individuell kritischen Einsatz von Propranolol in der Behandlung komplizierter Hämangiome
Schlussfolgerung: Propranolol hat im Behandlungskonzept komplizierter infantiler Hämangiome einen hohen Stellenwert und stellt eine wirksame Alternative zu bisher etablierten Therapieverfahren dar. Eigene Erfahrungen und zahlreiche Publikationen konnten die Anwendung unter „Off-Label-Use“-Bedingungen widerlegen. Der Einsatz muß jedoch immer individuell und kritisch geprüft werden.