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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Idiopathische Magenischämie bei einem Frühgeborenen- ein seltenes Fallbeispiel

Meeting Abstract

  • Lena Gindner - Kinderkrankenhaus der Kliniken der Stadt Köln, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Köln
  • B. Mack-Detlefsen - Kinderkrankenhaus der Kliniken der Stadt Köln, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Köln
  • Alice Hölscher - Kinderkrankenhaus der Kliniken der Stadt Köln, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Köln
  • Maximilian Kellner - Kinderkrankenhaus der Kliniken der Stadt Köln, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Köln
  • Thomas M. Boemers - Kinderkrankenhaus der Kliniken der Stadt Köln, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch408

doi: 10.3205/13dgch408, urn:nbn:de:0183-13dgch4084

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Gindner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Magenperforation beim Neugeborenen ist sehr selten, die Ursache ist weitgehend ungeklärt und die Mortalitätsrate immer noch sehr hoch.

Material und Methoden: Bei unserem Fall handelt es sich um ein 2 Tage altes FG der 31. SSW, geboren durch sekündäre Sectio bei vorzeitigem Blasensprung. Pränatal und direkt postpartal zeigten sich keinerlei Auffälligkeiten. Am 2. LT 4 Stunden nach Nahrungsgabe dann fulminante Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit darauf folgender Intubation und einzig möglicher Stabilisierung durch HFO-Beatmung. Bei massiv distendiertem Abdomen erfolgte die Verlegung in unsere kinderchirurgische Abteilung in Köln. Im Röntgen-Abdomen zeigte sich viel freie Luft intraabdominell mit klassischen football sign als Ausdruck einer ausgedehnten freien Perforation eines Hohlorganes.

Ergebnisse: In der Laparotomie zeigte sich eine ausgedehnte Nekrose der gesamten Magenhinterwand mit langstreckiger Perforation. Der Lokalbefund war keineswegs vereinbar mit einer iatrogenen Perforation durch eine Magensonde. Es erfolgte eine ¾-Resektion der Magenhinterwand und primäre Adaptation des Restmagens. Postoperativ wurde ein Laparostoma für 11 Tage belassen. Histologisch ergab sich eine herdförmig ausgebildete hämorrhagische Infarzierung, alle Wandschichten betreffend. Am ehesten passend zu einer Ischämie unklarer Genese.

Nach Verschluss des Laparostomas und Extubation unter CPAP- Unterstützung erneute freie Luft in der Abdomenübersicht und Wiedereröffnen des Laparostomas. In der Relaparotomie ergab sich erneut eine kleine Perforation, die übernäht wurde. Zusätzlich Anlage eines hohen Jejunostomas zum Kostaufbau. Insgesamt Verbleib von ca. 40% Restmagen.

Schlussfolgerung: Chirurgisches Procedere, postoperativer Verlauf mit möglicher Therapieoption einer späteren Magenaugmentation und mögliche Ursachen eines solch ausgeprägten Magenhinterwandinfarktes beim Frühgeborenen sollen diskutiert werden.