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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Vergleich der Effektivität verschiedener Methoden des präoperativen Alkaloseausgleiches bei Patienten mit hypertropher Pylorusstenose

Meeting Abstract

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  • Lars Benjamin Burghardt - Marienhospital Herne, Kinderchirurgie, Herne
  • Ralf-Bodo Tröbs - Marienhospital Herne, Kinderchirurgie, Herne

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch406

doi: 10.3205/13dgch406, urn:nbn:de:0183-13dgch4063

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Burghardt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die metabolische Alkalose (MA) gehört zu den Leitsymptomen der hypertrophen Pylorusstenose (HPS).

Säuglinge mit ausgeprägter MA sind per se nicht narkosefähig. Postoperativ kann die metabolische Alkalose zu einem vermindertem Atemantrieb bis hin zur Todesfolge führen.

Leitliniengestützt ergeben sich Kriterien, die präoperativ erfüllt sein müssen, um die Pyloromyotomie in Allgemeinanaesthesie durchzuführen.

Laut Literatur kommen verschiedene Infusionslösungen zum Alkaloseausgleich sowie L-Arginin in Betracht.

In unserer Arbeit untersuchen wir die Effizienz und Verträglichkeit einer präoperativen L-Arginin-HCl-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit einer Vollelektrolytlösung/Glucose.

Material und Methoden: In unserer kinderchirurgischen Klinik wurde die Pufferung der MA mittels L-Arginin-HCl in letzten Jahren routinemäßig und ohne Nebenwirkungen erfolgreich angewendet.

Aufgrund eines Wechsels des Therapieregimes erfolgte die Umstellung auf eine Therapie mit einer Vollelektrolytlösung mit 5% Glucose (200 ml/kg/d).

Es erfolgt eine retrospektive Auswertung der Patientendaten von 90 Patienten.

Ausgewertet werden die Krankenblätter mit anthropometrischen Daten, Laborbefunde (Blutbild, Säure-Basen-Status, Elektrolyte), sowie die applizierte Menge an L-Arginin-HCl und das Infusionsvolumen im Hinblick auf den Grad der Veränderungen der Laborparameter und die benötigte Zeit bis zur Narkosefähigkeit.

Ergebnisse: Unsere Untersuchen belegen einen signifikanten Effekt der Arginin-HCl-Therapie und der Therapie mit Vollelektrolytlösungen auf die metabolische Alkalose ohne Auftreten von Nebenwirkungen. Im Hinblick auf die Zeit bis zum Erreichen der OP Fähigkeit findet sich ein im Mittel schnellerer Ausgleich der L-Arginin-Gruppe, der jedoch nicht signifikant ist. Postoperative Apnoen wurden nicht beobachtet. Weiterhin wiesen wir einen signifikant höheren pCO2-Wert bei vorliegen einer metabolischen Alkalose nach.

Schlussfolgerung: Die erhöhten pCO2-Werte sprechen zunächst gegen eine Apnoe-Gefährdung. Die Arginin-HCl-Therapie ist eine effiziente Methode zum Ausgleich einer metabolischen Alkalose und somit zur zügigen Zuführung der Patienten zur OP, ohne wesentliche Nebenwirkungen. Vollelektrolytlösungen erwiesen sich als ebenso effizient und sicher um das Ziel der metabolischen Homöostase zu erreichen.