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Berechnung der Gewebeexpansion mittels Vectra Volumetric 3D Surface Imaging®: Resektion und Deckung des seltenen Falls eines ausgedehnten multiplen Spiradenoms an der unteren Extremität
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Das ekkrine Spiradenom (ES) ist ein seltener, gutartiger Tumor der Haut und der Unterhaut, der seinen Ursprung in den ekkrinen Schweißdrüsen hat und rot bis bläulich imponiert. Klinisch finden sich schmerzhafte, subkutan gelegene Knoten. Die seltenen Multiplen Spiradenome (MS) wurden bisher nur in 37 Fällen publiziert. Sie entstehen durch einen abnormalen Klon multipotenter Vorläuferzellen, der sogenannten „folliculo-sebaceous-apocrine unit“, während der Embryogenese und sind linear, zosteriform, nach Dermatomen oder nach den Blaschko-Linien angeordnet.
Material und Methoden: Wir stellen in dieser Arbeit eine 34-jährige Patientin mit einem ausgedehnten multilokulären ekkrinen Spiradenom am linken Unterschenkel entlang der Tibiakante vor. Die Erstdiagnose der druckdolenten Tumore erfolgte im Jahr 2000. Nach multiplen Voroperationen (Exzisionen mit Direktverschlüssen) und erneutem Rezidiv sollte eine komplette Exzision und plastische Defektdeckung erfolgen.
Ergebnisse: In der ersten Operation erfolgte die Einlage zweier Gewebeexpander (je 250 ml) suprafaszial am lateralen Unterschenkel. Die Expander wurden über einen Zeitraum von 3 Monaten über 2 separate Portale mit 250 bzw. 210 ml NaCl gefüllt. Konsekutive dreidimensionale Bildaufnahmen des Vectra Volumetric 3D Surface Imaging®-Systems halfen dabei, das Volumen zu berechnen, welches nötig war, um eine komplette Exzision zu gewährleisten und einen direkten Wundverschluss zu ermöglichen. Es wurde eine komplette Exzision des multilokulären ekkrinen Spiradenoms vorgenommen, und der Defekt mittels Advancement der vorgedehnten Haut gedeckt.
Schlussfolgerung: Die Planung mittels des Volumetric 3D Surface Imaging®-Systems und das zweizeitige operative Vorgehen mit Einsatz von Gewebeexpandern bei diesem seltenen Fall des linearen, multilokulären ekkrinen Spiradenoms entlang der Tibiakante ermöglichten eine defektgerechte und suffiziente plastisch-chirurgische Deckung mit gutem ästhetischen Ergebnis.