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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Desmoidtumor nach Mammaaugmentation: Ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • Reinhard Pauzenberger - Universitätsklinik Innsbruck, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck
  • Rajmond Pikula - Universitätsklinik Innsbruck, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck
  • Johannes Matiasek - Universitätsklinik Innsbruck, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck
  • Valeria Berchtold - Universitätsklinik Innsbruck, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck
  • Gerhard Pierer - Universitätsklinik Innsbruck, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck
  • Anton Schwabegger - Universitätsklinik Innsbruck, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch396

doi: 10.3205/13dgch396, urn:nbn:de:0183-13dgch3962

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Pauzenberger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Desmoidtumore stellen mit zirka 0.2 % eine Rarität unter den Mammatumoren dar. Dieser Bindegewebstumor wächst lokal infiltrativ und destruierend, jedoch ohne die Fähigkeit zu metastasieren, und weist eine hohe Rezidivrate auf. Der Desmoidtumor stellt eine diagnostische Herausforderung dar, da er klinisch und radiologisch als Mammakarzinom mißinterpretiert werden kann.Die Ätiologie ist unklar. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und dem Auftreten von Desmoidtumoren kann aktuell nicht bestätigt werden, ist jedoch aufgrund der Seltenheit auch schwer nachzuweisen. In der Literatur sind derzeit 24 Fälle von Implantat-assoziierten Desmoidtumoren publiziert.

Material und Methoden: Wir berichten über eine 50-jährige Patientin, bei der drei Jahre nach Mammaaugmentation durch Silikonimplantate eine Läsion im Bereich der rechten Brust festgestellt wurde. Die MRT zeigte eine höchst suspekte inhomogene Raumforderung. Die weitere stanzbioptische Abklärung ergab die Diagnose Desmoidtumor. Eine weite Tumorresektion mit partieller Thoraxwandresektion- und Rekonstruktion konnte komplikationslos durchgeführt werden.

Ergebnisse: 30 Monate nach R0-Resektion ist die Patientin rezidivfrei und mit dem funktionellen und ästhetischen Ergebnis zufrieden.

Schlussfolgerung: Wissenschaftliche Evidenz, Mammaimplantate als Risikofaktor für die Entstehung von Desmoidtumoren der Brust zu sehen, ist aktuell auf Grund der bekannt geringen Fallzahlen nicht gegeben. Die Therapie der Wahl ist die Resektion im Gesunden. Regelmäßige Tumornachsorge ist wegen der hohen Rezidivrate indiziert.