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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Pyrocarbon-Prothese als Salvage-Operation nach Epping-Plastik

Meeting Abstract

  • Verena Buchinger-Kähler - Universitätsklinikum Aachen, Plastische-, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen
  • Timm Wolter - Universitätsklinikum Aachen, Plastische-, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen
  • Paul Fuchs - Universitätsklinikum Aachen, Plastische-, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen
  • Norbert Pallua - Universitätsklinikum Aachen, Plastische-, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch384

doi: 10.3205/13dgch384, urn:nbn:de:0183-13dgch3841

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Buchinger-Kähler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei der Therapie der Rhizarthrose wird häufig eine Trapeziumresektion mit oder ohne Aufhängeplastik durchgeführt. Bei Lockerung der Aufhängung oder einer Proximalisierung des Daumens kann es jedoch zu einer Strahlverkürzung, verminderter Hebelkraft und Subluxation kommen (Hilty und Stober 1996). Als Alternative sind einiger Zeit abriebresistenter Interpositionsmaterialien wie Pyrocarbon-Spacer Kugeln im Einsatz und haben sich in der Primärversorgung der Rhizarthrose klinisch bewährt (Pegoli et al 2006). Diese sind bei einer isolierten trapezometacarpalen Arthrose indiziert. Bei einem Fortschreiten der Beschwerden ist dann eine Resektionsarthroplastik noch immer möglich. Ein Einsatz als Salvage-Operation nach erfolgloser Epping-Plastik findet sich in der Literatur bisher nicht.

Material und Methoden: Falldarstellung:

Wir berichten über eine 49 jährige Patientin die sich in der Handsprechstunde vorstellte mit Z.n. Eppingplastik bei Rhizarthrose der rechten Hand. Die Schmerzsymptomatik setze sich nach genannter Operation fort und verschlimmerte sich kontinuierlich. Patientin beschrieb dabei einen traumatischen Abriss der Aufhängeplastik. Der bei Erstvorstellung erhobene DASH-Score betrug 89,2. An der Röntgendarstellung der Hand wurde der Abstand vom distalen Pol des Os scaphoideum zur subchondralen Oberfläche des MCP I erhoben (Trapeziumlücke). Dieser Abstand betrug bei der Patientin 3,3 mm. Aufgrund der Proximalisierung entschieden uns für die Implantation einer Pyrocarbon-Kugelprothese (Ascension® PyroSphere, Größe 20). Die Nachuntersuchung erfolgte über 24 Monate.

Ergebnisse: Unmittelbar postoperativ betrug der Abstand zwischen Scaphoid und MCP I 11,7 mm. 1 Jahr später zeigte die Verlaufsaufnahme einen Abstand von 11,0 mm.

Der nun 2 Jahre nach der Operation erhobene Langzeitverlauf-DASH-Score betrug 50,8. Damit war der nach Pyrocarbonprothesen-Implantation erhobene Sore 38,4 Punkte niedriger, was einer 43 %ige Verbesserung der Beschwerdesymptomatik entspricht.

Schlussfolgerung: Anhand dieses Falls zeigten wir, dass eine Pyrocarbonprothesen-Implantation auch als Sekundäreingriff bei Rhizarthrose und nach Trapeziumresektion zur langfristigen Schmerzreduktion, subjektiver Verbesserung von Stabilität und Funktionalität führen kann. Der Proximalisierungstendenz des Daumens kann erfolgreich entgegen gewirkt werden.