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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Frühergebnisse der perkutanen Nadelfasziotomie

Meeting Abstract

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  • Katrin Lossagk - Praxis Dres.Baur Fromberg, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Murnau
  • Moritz Brill - Praxis Dres.Baur Fromberg, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Murnau
  • Eva-Maria Baur - Praxis Dres.Baur Fromberg, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Murnau
  • Gaby Fromberg - Praxis Dres.Baur Fromberg, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Murnau

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch383

doi: 10.3205/13dgch383, urn:nbn:de:0183-13dgch3836

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Lossagk et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Prinzip der perkutanen Nadelfasziotomie (PNF) ist keine neue Entwicklung, gewinnt allerdings nach der Markteinführung der Kollagenase Clostridium histolyticum im letzten Jahr wieder zunehmend an Bedeutung.Die Indikation für beide Methoden, ein tastbarer abgrenzbarer Dupuytren-Strang, ist bei beiden Prozeduren gleich.

Material und Methoden: In einem Zeitraum von 01/2010 bis 05/2012 haben wir bei insgesamt 45 Patienten eine PNF in Lokalanästhesie mit einer 20 G - Nadel durchgeführt.Es wurde prä- und postoperativ Grad des Streckdefizites und der FNTA gemessen, sowie eine Befragung nach URAM-Scale durchgeführt.

Ergebnisse: In 23 Fällen (47%) konnte der betroffene Finger komplett begradigt werden. 31 MP-Gelenke wurden auf 0°, 10 mit einem Streckdefizit von 5°und 5 mit 10° postoperativ gemessen. Die PIP-Gelenke waren in 26 Fällen komplett zu begradigen, 13 zeigten ein verbleibendes Streckdefizit von ca. 20-40°.Der Mittelwert des FNTA liegt präoperativ bei 4 cm und postoperativ bei 0,62 cm Die postoperative Komplikationsrate war gering. Der URAM-Scale (0-45) lag präoperativ bei 16,9 und postoperativ bei 3,2Es traten in 10 Fällen (33%) ein Rezidiv, definiert als Streckdefizit in Summe MP/PIP > 30°, im Durchschnitt nach 17,6 Monaten, auf.

Schlussfolgerung: Die PNF lässt sich anhand unserer Untersuchungen als ein gutes und effektives, sowie wenig invasives Verfahren mit hoher Patientenzufriedenheit beschreiben. Hinsichtlich der geringen Nebenwirkungsrate ist die PNF dem Verfahren der Kollagenaseinjektion überlegen [1,2]. Der Krankenstand, auch im Vergleich zur operativen Behandlung, ist sehr kurz [3]. Aus wirtschaftlicher Sicht zeigt die Kosten-Nutzen-Analyse im Vergleich zur Kollagenase ebenfalls einen deutlichen Vorteil [4]. Entscheidend ist die Rezidivrate, welche in unserer Fallstudie nach kurzer Zeit mit einem Drittel sehr hoch einzustufen ist. Studienmodelle [5,6,7] mit einem größeren Patientenkollektiv beschreiben vergleichbar hohe Rezidivraten. Zeigt sich bei den durch Kollagenase aufgelösten Strängen eine deutlich niedrige Rezidivrate, ist die Anwendung des deutlich kosten- und zeitintensiveren Verfahren neu zu diskutieren.