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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Faserknorpelverteilung an klinisch relevanten Positionen des Labrum glenoidale

Meeting Abstract

  • Ben Ockert - Chirurgische Klinik - Standort Innenstadt, Klinikum der Universität München, München
  • Stefan Milz - Anatomische Anstalt, Ludwigs-Maximilians-Universität, München
  • Wolf Mutschler - Chirurgische Klinik - Standort Innenstadt, Klinikum der Universität München, München
  • Volker Braunstein - Chirurgische Klinik - Standort Innenstadt, Klinikum der Universität München, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch378

doi: 10.3205/13dgch378, urn:nbn:de:0183-13dgch3781

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Ockert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Labrum glenoidale ist ein weicher Ring aus Bindegewebe der das Glenoid umgibt und wesentlich zur Stabilität des Schultergelenks beiträgt. Ziel der Arbeit war es den Anteil von Faserknorpel an unterschiedlichen Positionen des Labrums miteinander zu vergleichen, um Rückschlüsse auf die mechanische Belastung dieser Struktur zu ziehen.

Material und Methoden: Zwölf frisch gefrorene Schultergelenke von menschlichen Spendern (mittleres Alter 38 ± 6,8 Jahre) ohne Zeichen degenerativer Labrum- oder Gelenkknorpelveränderungen wurden dekalzifiziert und Gewebeschnitte senkrecht zum Glenoidrand an der 12, 2, 3, 4, 6 and 9 Uhr Position angefertigt (Abbildung 1 [Abb. 1]). Nach immunhistologischer Färbung mit Antikörpern gegen Kollagen I und II, Aggrekan und Link-Protein wurden die Schnitte immunhistometrisch ausgewertet.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Fläche der faserknorpeligen Matrix betrug 10,1 mm² an der 2 Uhr Position, 18,6 mm² an der 6 Uhr Position und wies signifikante Unterschiede entlang des Glenoids (p=0,001, ANOVA) auf. In Relation zum Gesamtquerschnitt des Labrums betrug der prozentuale Anteil an Faserknorpel durchschnittlich 28% und zeigte keine signifikanten Unterschiede an den untersuchten Positionen (Abbildung 1 [Abb. 1], p=0,933, ANOVA). Eine faserknorpelige Übergangszone (transition zone) mit charakteristischer Kollagenfaserorientierung und Zellmorphologie peripher des hyaline Knorpels war in 81% (n=58) der Schnitte nachweisbar (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: Im antero-superioren Bereich (12-2 Uhr) ist das Labrum glenoidale im Querschnitt kleiner als im anteroinferioren Bereich (4-6 Uhr). Obwohl das Labrum in seiner Größe entlang des Glenoides variiert, ist der prozentuale Anteil von Faserknorpel gleich. Hieraus lässt sich schließen, dass an unterschiedlichen Positionen das Labrum ähnlichen Belastungen ausgesetzt ist, die aus Kompressions- und Scherkräften zwischen Humeruskopf und Glenoid resultieren.