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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Rehabilitation und Weiterverlegung von schwerstverletzten Patienten – Eine bundesweite Umfrage im TraumaNeztwerk DGU

Meeting Abstract

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  • Florian Debus - Univeristätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Marburg
  • Christian Kühne - Univeristätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Marburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch373

doi: 10.3205/13dgch373, urn:nbn:de:0183-13dgch3736

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Debus et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Während der Behandlung von Schwerstverletzten nimmt die Rehabilitation eine entscheidende Rolle ein. In der vorliegenden Studie soll dargestellt werden, wie und in welcher Form der Rehabilitationsprozess in deutschen Akutkrankenhäusern begonnen wird und welche apparativen, strukturellen und organisatorischen Strukturen hierfür vorgehalten werden.

Material und Methoden: Zur Erfassung der Daten wurde ein spezieller Fragebogen mit Fragen zur personellen, strukturellen und organisatorischen Ausstattung der Akutkliniken entwickelt und an alle im TraumaNetzwerk DGU erfassten Klinken per Email verschickt.

Ergebnisse: 424 Kliniken haben an der Umfrage teilgenommen. Bei 740 aktiven Kliniken entspricht dies einem Rücklauf von 57,3%. Insgesamt verfügen 58% über keine Möglichkeit zur Rehabilitation im Haus. Die Mehrzahl der Kliniken verfügt über eine Physio-, (98,6%) bzw. eine Ergotherapie (71,0%). 33,3% halten für die Weiterverlegung ein spezielles Case-Management vor.

Nur 17,0% der Kliniken verfügen über spezielle Reha-Teams für die Betreuung während des akutstationären Aufenthalts. Diese bestehen überwiegend aus internen Rehabilitationsmedizinern und Physiotherapeuten. Überregionale Traumazentren (TZ) verfügen häufiger über organisierte Strukturen als Kliniken einer niedrigeren Versorgungsstufe. Nur 56,6 % aller Kliniken gaben an, dass der Mehrzahl der behandelnden Ärzte die Rehabilitationskliniken persönlich bekannt sind. Eine gezielte Kooperation mit Rehabilitationsklinken besteht in 34,4% der Fälle.

Schlussfolgerung: Die Physiotherapie ist fester postoperativer Bestandteil der medizinischen Behandlung von Schwerstverletzten an deutschen Kliniken. Wenngleich viele Kliniken über die strukturellen Voraussetzungen und auch die personellen Vorhaltungen für eine interdisziplinäre Betreuung während des stationären Aufenthaltes verfügen, ist die Implementierung mit z. B. festen Reha-Teams/Visitenteams oftmals nicht umgesetzt. Auch die direkte Kooperation zwischen Akut- und Rehabilitationskliniken besteht vielerorts nicht und kann noch weiter optimiert werden. Der Nutzen einer bundesweiten und/oder regionalen Vernetzung konnte hier in den letzten Jahren bereits durch das Projekt TraumaNetzwerk DGU gezeigt werden.