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Letalität bei der operativer Versorgung von Schenkelhalsfrakturen – eine Analyse von 19 Todesfällen bei 431 Patientenversorgungen
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Die Schenkelhalsfraktur gehört zu den häufigsten osteoporotische Fraktur des alten Menschen. Einflussfaktoren auf Morbidität und Letalität sind bekannt. In Deutschland findet sich bei ca. 70.000 Schenkelhalsfrakturen im Jahr 2010 eine Klinikletalität von 5,4 %. Bei zementierten prothetischen Versorgungen sind intraoperative schwere kardio-pulmonale Komplikationen als Knochenzement-Implantationssyndrom bekannt. Über Zahlen zur intraoperativen Letalität gibt es kaum Studien.
Es werden die Klinikletalität, die intraoperative Letalität bei der Versorgung der Schenkelhalsfrakturen und die beeinflussbaren Risikofaktoren dargestellt.
Material und Methoden: Retrospektiv wurden alle Patienten, die zwischen 01/2003 und 12/2011 aufgrund einer Schenkelhalsfraktur in unserem Haus operativ versorgt wurden, nachuntersucht. Erfasst wurden u.a. Alter, Geschlecht, OP-Verfahren, OP-Zeitpunkt, OP-Dauer, Co-Morbidität, perioperative allgemeine und OP-spezifische Komplikationen und Letalität bis zum Entlassungszeitpunkt.
Ergebnisse: Es wurden 431 Patienten (293 w, 138 m) mit einem Durchschnittsalter von 73,1 Jahren operativ versorgt. In 233 Fällen erfolgte die operative Versorgung mittels Prothese (Gruppe A), 198 Patienten wurden mit Osteosynthese (Gruppe B) versorgt.
19 Patienten (Durchschnittsalter 89.9 Jahre, durchschnittlicher ASA-Wert 3,2) verstarben während dem stationären Aufenthalt, 17 in Gruppe A, 2 in Gruppe B.
3 Patienten verstarben intraoperativ, alle in Gruppe A bei zementierter Prothesenversorgung
Schlussfolgerung: Kardiopulmonal vorerkrankte Patienten sind bei erlittener Schenkelhalsfraktur und operative Versorgung durch thrombembolische Ereignisse insbesondere bei zementierten Prothesen besonders gefährdet. Entscheidend bezüglich der Risikoeinschätzung ist die präoperative Abklärung einer pulmonalen Hypertonie. Zur Risikominimierung kann bei ausreichender Knochenqualität die zementfreie Prothesenverankerung beitragen.
Eine differenzierten Zementiertechnik kann thrombembolische Ereignisse mit potentiell tödlichen Risiken reduzieren.