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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Klinische und radiologische Ergebnisse nach Implantation einer zementierten Hüfthemiprothese über einen Direkten Anterioren Zugang bei 180 geriatrischen Patienten

Meeting Abstract

  • Andreas Unger - Klinik des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Unfallchirurgie, Lübeck
  • Benjamin Dirksen - Klinik des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Unfallchirurgie, Lübeck
  • Erik Wilde - Klinik des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Unfallchirurgie, Lübeck
  • Felix Renken - Klinik des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Unfallchirurgie, Lübeck
  • Arnd-Peter Schulz - Klinik des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Unfallchirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch370

doi: 10.3205/13dgch370, urn:nbn:de:0183-13dgch3701

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Unger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Direkte Anteriore Zugang (DAA) zum Hüftgelenk hat sich in den letzten Jahren etabliert. Aufgrund der geringen Traumatisierung der Haut- und Weichteile ist der DAA auch für die Versorgung medialer Schenkelhalsfrakturen im geriatrischen Patientengut von großem Interesse.

Material und Methoden: Zwischen 2008 und 2011 wurden am UKSH Campus Lübeck 180 Patienten mit einer medialen Schenkelhalsfraktur über einen DAA mit einer zementierten HEP versorgt. Es wurden die chirurgischen Komplikationen sowie die Mobilisation bis zum Ende der Akutversorgung analysiert. Zur radiologische Auswertung wurde die Beinlänge, das femorale Alignment sowie die Qualität des Zementmantels in den 14 Zonen nach Grün erfasst.

Ergebnisse: Die mittlere OP Zeit war 73 Minuten (39-119). Die postoperative Mortalität nach 2 Wochen war 1,1% (2 Patienten). 21 Patienten (12%) hatten eine prolongierte Wundheilung. 7 Patienten wurden operativ revidiert, dreimal wegen eines Seroms (1,7%), dreimal wegen eines subcutanen infektes (1,7%) und einmal infolge eines tiefen Wundinfektes (0,6%). Weitere schwerwiegende Komplikationen waren einmal (0,6%) eine Luxation, einmal (0,6%) eine Nervus femoralis Läsion. In keinem Fall ist es zu einer Schaftperforation, Fraktur des Trochanter major oder Meralgia paraesthatica gekommen. 113 (62,8%) Patienten konnten bis zum Ende des Akutkrankenhausaufenthalts mit Hilfe eines Gehwagens, 48 (26,7%) bereits mit Unterarmgehstützen auf der Stationsebene mobiliert werden. In 76 % (137 Patienten) war das femorale Alignment in einem Bereich zwischen -5° und 5°. Die Beinlänge betrug in 66% lediglich eine Differenz von max. 1 cm. Die Zementmanteldicke in den Zonen nach Grün war bis auf die Zone 7 (1,15 mm) und 8 (1,71 mm) größer als die erforderlichen 2mm.

Schlussfolgerung: Eine zementierte HEP kann über den DAA nach medialer Schenkelhalsfraktur beim geriatrischen Patienten ohne Nachteile hinsichtlich der Mortalität, postoperativen Komplikationen und Mobilisation durchgeführt werden. Der Prothesenschaft kann über den DAA korrekt positioniert und zementiert werden.