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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Frakturen der proximalen Tibia im Kindes- und Jugendalter – Eine besondere Herausforderung

Meeting Abstract

  • Helen Maya Ameis - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf/ Altonaer Kinderkrankenhaus, Abteilung für Kinder- und Jugendtraumatologie, Hamburg
  • Ilias Kanellos-Becker - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf/ Altonaer Kinderkrankenhaus, Abteilung für Kinder- und Jugendtraumatologie, Hamburg
  • Dirk Sommerfeldt - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf/ Altonaer Kinderkrankenhaus, Abteilung für Kinder- und Jugendtraumatologie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch364

doi: 10.3205/13dgch364, urn:nbn:de:0183-13dgch3645

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Ameis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Frakturen der proximalen Tibia im Kindes- und Jugendalter stellen bezüglich Diagnostik, Indikationsstellung und Nachsorge eine besondere Herausforderung an den behandelnden Arzt dar. Als verschiedene Frakturen in diesem Bereich sind zu nennen:

1.
Frakturen der proximalen Tibiaepiphyse
2.
Proximale metaphysäre Tibiafrakturen
3.
Ausrisse der Eminentia intercondylaris
4.
Ausrisse der Tuberositas tibiae

Da bei den zwei erstgenannten Frakturen in der Literatur häufiger vaskuläre Komplikationen (ad 1.) oder Wachstumsstörungen (ad 2.) beschrieben werden, erfolgte eine diesbezügliche Nachuntersuchung unseres Patientengutes für diese beiden Verletzungsarten.

Material und Methoden: Alle in unserer Klinik versorgten Patienten mit Frakturen der proximalen Tibia aus dem Zeitraum von 2006 bis 2012 wurden retrospektiv anhand der Krankenakte, Röntgenbilder und Ambulanzakten nachuntersucht. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 24 ± 6 Monate.

Ergebnisse: Es wurden n=13 Adoleszenten (8 ♂, 5 ♀) mit proximaler Tibiaepiphyseolyse operativ versorgt. Das Alter der Patienten lag zwischen 11 und 16 Jahren (ø 14,1 J.). Die stationäre Behandlung betrug 2-42 Tage. Die Vollbelastung wurde nach 4-6 Wochen erreicht, die Metallentfernung erfolgte nach 6-8 Wochen ambulant. Komplikationen traten in n=1 Fall auf.

Im gleichen Beobachtungszeitraum wurden n=7 Kinder (5 ♂, 2 ♀) mit metaphysärer proximaler Tibiafraktur operativ versorgt. Das Alter der Patienten lag zwischen 5 und 15 Jahren (ø 7,5 J.). Die stationäre Behandlung betrug 2-7 Tage. Die Vollbelastung wurde nach 3-4 Wochen erreicht, die Metallentfernung erfolgte nach 6-8 Wochen ambulant. Komplikationen traten in n=1 Fall auf. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Die Frakturen der proximalen Tibia im Kindes- und Jugendalter sind erfreulicherweise selten und das Outcome ist bei optimaler Therapie günstig. In seltenen Fällen muss zu einem späteren Zeitpunkt eine wachstumslenkende Maßnahme an der proximalen Tibia durchgeführt werden. Eine fundierte Kenntnis der Besonderheiten der Frakturheilung und des Wachstums beim Kind und beim Jugendlichen ist vonnöten, um die optimale Versorgung der betroffenen Patienten zu gewährleisten.