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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

1-Jahresfollow up nach prothetischer Versorgung bei Schenkelhalsfraktur

Meeting Abstract

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  • Axel Prokop - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen
  • Fabian Häring - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen
  • Marc Chmielnicki - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch356

doi: 10.3205/13dgch356, urn:nbn:de:0183-13dgch3566

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Prokop et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei Schenkelhalsfrakturen Pauwels II und III ist die endoprothetische Verorgung beim alten Menschen die Therapie der ersten Wahl.

Material und Methoden: Wir haben in unserer Klinik 2007 und 2008 104 Patienten die von der AOK versichert waren mit dislozierten Schenkelhalsfrakturen operiert. Damit lagen wir mit den eingeschlossenen Patientenzahlen in der 97. Perzentile aller Krankenhäuser. Durch die AOK konnten alle Krankendaten der Patienten nach der Entlassung sowie stationäre Folgebehandlungen und die 1 Jahressterblichkeit zur Verfügung gestellt werden. Es handelte sich um 77 Frauen und 27 Männer mit einem Durchschnittsalter von 83,5 Jahren. 19% der Patienten hatten begleitend einen PCCL von 3 und 44% von 4 Punkten. 16% litten unter Herzinsuffizienz, 23% an Diabetes und 19% an Niereninsuffiziens.

Ergebnisse: Die präoperative Verweildauer betrug im Mittel 1 Tag. Es wurden in 81,4% Duokopfprothesen und in 18,6% Vollprothesen eingesetzt. Die durchschnittliche Schnitt-Naht-Zeit betrug 53 Minuten. Die mittlere stationäre Verweildauer betrug 2007 14 Tage und 2008 12 Tage. 71% der Patienten konnten bei Entlassung selbstständig gehen. Von den übrigen Patienten konnten bereits 2/3 vor der Fraktur bereits nicht mehr selbstständig gehen. Die Krankenhausletalität betrug 6% (Bundesdurchschnitt 8,1%), die 30- und 90-Tagesletalitäten betrugen 6% (n=7) und 16,3% (n=17). Innerhalb eines Jahres waren 22,2% der Patienten (n=23) verstorben (Bundesdurchschnitt 26,8%) bei einer natürlichen Sterbewahrscheinlich mit 83,5 Jahren von 9,5%. 5 Patienten wurden nach der Prothese wegen Prothese auf der Gegenseite (4x oder periprothetischer Fraktur (1x) wieder stationär behandelt. 54,6% der Patienten wurden innerhalb eines Jahres wegen anderer Leiden im Krankenhaus stationär therapiert (Bundesdurchschnitt 53,8%).

Schlussfolgerung: Die endoprothetische Versorgung dislozierter Schenkelhalsfrakturen ist ein sicheres und häufiges Verfahren. Die Patienten sind aber alt und vorerkrankt. Trotz in den letzten Jahren gesenkter Krankenhausletalität ist das Risiko innerhalb eines Jahres zu versterben mehr als doppelt so hoch wie bei einem unverletzten Patienten im gleichen Alter.