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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Subtrochantäre Femurfrakturen – altersabhängige Unterschiede bei Frakturtyp und postoperativer Mobilität

Meeting Abstract

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  • Hendrik Jansen - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Unfall- Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg
  • Sönke Frey - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Unfall- Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg
  • Stefanie Doht - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Unfall- Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg
  • Rainer Meffert - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Unfall- Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch354

doi: 10.3205/13dgch354, urn:nbn:de:0183-13dgch3547

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Jansen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Subtrochantäre Femurfrakturen einstehen beim jungen Menschen durch Hochenergie-Traumata, beim älteren Menschen durch Niedrigenergie-Traumata Die Behandlung erfolgt meist durch cephalomedulläre Nägel mit guten Ergebnissen. Trotz vieler Klassifikationen gibt es kaum Daten über den Einfluss des Alters auf den Frakturtyp und die postoperative Mobililtät.

Material und Methoden: Retrospektive single-center Studie an einem Level-I-Traumazentrum. Auswertung der Patienten mit subtrochantären Femurfrakturen zwischen dem 01.04.2004 und dem 31.03.2009. Datenerhebung anhand der Krankenunterlagen, Röntgenbilder und telefonischen Befragung. Datenerhebung zu Alter, Geschlechte, Unfallursache, Frakturklassifikationen nach Seinsheimer, Russell/Taylor und AO sowie die Mobilität zu den Zeitpunkten prä-Trauma, nach 3-,6-,12 Monaten und die aktuelle Mobilität. Die Patienten wurden in die Gruppen <65 Lebensjahre und ≥65 Lebensjahre aufgeteilt. Die Ergebnisse wurden anhand des Fishers-Exakten-Tests, des Levene-Tests, des T-Tests und des Mann-Whitney.U-Tests auf einen signifikanten Einfluß des Alters auf die Frakturklassifikation und die Mobilität hin untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 92 Patienten ausgewertet. In Gruppe I (<65 Lj.) waren 38 Patienten, in Gruppe II (≥65 Lj.) waren 53 Patienten. Gruppe I hatte eine signifikant höheres Krafteinwirkung, die zur Fraktur geführt hat, als Gruppe II (p<0.01) und eine signifikant höhere Anzahl an Begleitverletzungen auf (p<0.01). In Gruppe I gab es einen signifikant niedrigeren Frauenanteil (38% vs. 75,5%, p<0.01). Gruppe II zeigte eine höhere Frakturklassifikation nach Russel-Taylor (p<0.05) und häufiger eine Typ A-Fraktur nach der AO-Klassifikation (p<0.05). In der Klassifikation nach Seinsheimer zeigte sich kein Unterschied zwischen den Gruppen. In der postoperativen Mobilität zeigte sich eine bessere Mobilität von Gruppe I nach 12 Monaten um beim letzten follow-up (p<0.01). Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Ältere Patienten (≥65 Lj.) haben häufiger eine Fraktur Typ II nach Russel/ Taylor, häufiger eine Typ A-Fraktur nach der AO Klassifikation und weisen eine schlechtere postoperative Mobilität im Langzeitverlauf auf als Patienten <65 Lj. Eine einheitliche Verwendung nur einer Frakturklassifikation wäre wünschenswert um eine bessere Vergleichbarkeit bei zukünftigen Auswertungen herzustellen.