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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Verschluss rektovaginaler und rektourethraler Rezidiv-Fisteln durch Musculus Gracilis-Transposition

Meeting Abstract

  • Stanislav Korsun - Caritas Krankenhaus St. Josef Regensburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Regensburg
  • Alexandra Lydia Keßler - Caritas Krankenhaus St. Josef Regensburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Regensburg
  • Gudrun Liebig-Hörl - Caritas Krankenhaus St. Josef Regensburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Regensburg
  • Alois Fürst - Caritas Krankenhaus St. Josef Regensburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch345

doi: 10.3205/13dgch345, urn:nbn:de:0183-13dgch3451

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Korsun et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Rektovaginale und rektourethrale Fisteln sind häufig durch Gewebedefekte, Narbenbildung und schlechte Durchblutungsverhältnisse charakterisiert.

Eine Methode des Fistelverschlusses mit simultaner Auffüllung des Gewebedefektes stellt die Musculus Gracilis-Transposition dar.

Material und Methoden: Wir führen seit dem Jahr 2000 eine prospektive Beobachtungsstudie durch, bei der alle Patienten nach einer Transposition des Musculus Gracilis hinsichtlich Verschluss- und Komplikationsraten evaluiert werden.

Die Gracilistransposition wird in standardisierter chirurgischer Technik unter Erhalt des zentralen Gefäß-Nervenbündels durchgeführt.

Ergebnisse: Im Zeitraum 2000 bis 2012 haben wir 40 Patienten (w 33/m 7), medianes Lebensalter 50 Jahre (24-73 Jahre), operiert. Im Median waren 2,5 Operationen (1-20) vorausgegangen.

Unter diesen Patienten befinden sich 18 mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (M. Crohn n=17, Colitis ulcerosa n=1), 10 Patienten nach Tumorresektion bei Rektumkarzinom (darunter einer mit zusätzlichem Prostatakarzinom), 3 Patientinnen nach Geburtstrauma und 9 Patienten mit Fisteln unklarer Genese.

Bei 15 Patienten des gesamten Kollektivs verblieb nach der Gracilistransposition eine Fistelpersistenz von geringem Ausmaß. Nach erneutem Verschluss mit überwiegend konventionellen Operationstechniken blieben insgesamt 32 Patienten (82 %) nach einer Follow-up-Zeit von bis zu 130 Monaten (mediane Follow-up-Zeit 17 Monate) rezidivfrei.

Ein Entlastungsstoma oder Stoma aus anderen Gründen (z.B. nach Rektumresektion endständig) hatten 37 Patienten. Eine Stomarückverlegung erfolgte bisher bei 21 Patienten (53 %). Bei 9 Patienten war die Rückverlegung trotz suffizientem Fistelverschluss aufgrund anderer Ursachen nicht möglich (Rektumkarzinom n=6, Morbus Crohn n=1, Tod n=1). Bei 3 Patienten ist die Stomarückverlagerung bei erfolgreichem Fistelverschluss aktuell in Planung.

Schlussfolgerung: Die Musculus Gracilis-Transposition stellt insbesondere bei Rezidivfisteln mit schwierigen Lokalverhältnissen eine sehr gute Therapieoption mit hoher Verschlussrate dar.