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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Ein Statusreport zu Skills Labs in der D-A-CH- Region: Mehr Simulation für die Chirurgie?

Meeting Abstract

  • Alexander Damanakis - Universitätsklinikum Gießen und Marburg UKGM Standort Marburg, Klinik für Viszeral- , Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Tina Stibane - Philipps Universität Marburg, Dr. Reinfried Pohl Zentrum für medizinische Lehre, Marburg
  • Klaus Jochen Klose - Universitätsklinikum Gießen und Marburg UKGM Standort Marburg, Zentrum für Strahlendiagnostik, Marburg
  • Detlef Bartsch - Universitätsklinikum Gießen und Marburg UKGM Standort Marburg, Klinik für Viszeral- , Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch341

doi: 10.3205/13dgch341, urn:nbn:de:0183-13dgch3411

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Damanakis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Verbesserung der praktischen Ausbildung im Medizinstudium ist eine Dauerforderung. Ein Ansatz ist simulationsbasierter Unterricht. Skills Labs (SL) sind Zentren, welche dafür Ressourcen zur Verfügung stellen. In dieser Erhebung sollte untersucht werden, welche medizinischen Fakultäten ein SL besitzen und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Institutionen bestehen.

Material und Methoden: Die Datenerhebung wurde mittels eines Fragebogens mit 77 Fragen durchgeführt, der allen medizinischen Fakultäten in der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz, 43) im Zeitraum von März 2010 bis März 2011 zur Bearbeitung vorlag.

Ergebnisse: In gut einer Dekade von 1999 bis 2011 haben fast 90% (38 von 43) aller medizinischen Universitäten in der D-A-CH Region ein SL gegründet. 32 (84%) beantworteten den Fragebogen. Von den 5 medizinischen Fakultäten ohne SL gaben 3 an ein SL aufzubauen. SL sind zwischen 55 und 6000m² groß, 1/3 will expandieren. Die Finanzierung läuft noch in ca. der Hälfte aller SL auch über Studiengebühren, wobei die laufenden Kosten zwischen 5000 und 550 000€ angegeben werden. 22 SL werden von Medizinern geleitet, 4 von anderen Akademikern, 6-mal k.A. 94% (30) der SL haben studentische Tutoren, wobei die Hälfte mehr als 20 beschäftigt (max. 49; min. 5). Der Unterricht richtet sich vor allem an die Studenten im klinischen Studienabschnitt, 50% auch Vorklinik. 85% (27) bieten curriculare Kurse an. In Gynäkologie, Kardiologie und Anästhesiologie bieten über 75% Kurse an. Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie werden in rund der Hälfte unterrichtet (56 bzw. 53%). Thorax-, Gefäß-(je 25%), Herz- und Neurochirurgie (13% bzw. 6%) werden seltener unterrichtet.

Schlussfolgerung: SL unterscheiden sich vielfach, aber Simulation als Lehrform ist mittlerweile durch sie an den meisten Fakultäten in der D-A-CH-Region etabliert. Trotz des hohen praktischen Anteils sind chirurgische Fächer unterrepräsentiert. Aufgrund des hohen Anteils studentischer Tutoren in SL, sowie der Attraktivität der Simulation als Lehrform, sollte die Rolle der chirurgischen Nachwuchsförderung durch simulationsgestützte chirurgische Lehre schon im Studium erkannt werden.