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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Vergleich der Ergebnisqualität beim Kolonkarzinom

Meeting Abstract

  • Susanne Merkel - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen
  • Vera Schellerer - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen
  • Klaus Weber - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen
  • Jonas Göhl - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen
  • Werner Hohenberger - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch333

doi: 10.3205/13dgch333, urn:nbn:de:0183-13dgch3336

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Merkel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Messen der Ergebnisqualität ist für ein onkologisches Qualitätsmanagement von wesentlicher Bedeutung. Ziel der Arbeit war es, zwei Kohorten von Patenten mit Kolonkarzinom einer einzelnen Klinik miteinander zu vergleichen und dabei vier unterschiedliche Methoden von Überlebensanalysen anzuwenden.

Material und Methoden: Die Überlebenskurven von Patienten mit kurativer (R0) Resektion eines Kolonkarzinoms zweier Zeiträume wurden verglichen: 1978-1994 (n=979) und 1995-2005 (n=639). Dabei erfolgte eine Stratifikation nach dem pathologischen Stadium. Angewandt wurden die Methoden des relativen (RS), krebsbezogenen (CRS), beobachteten (OS),und krankheitsfreien Überlebens (DFS). Signifikante Unterschiede zwischen den Kohorten fanden sich bezüglich des Alters (2. Kohorte älter), der Lokalisation (2. Kohorte mehr Malignome im rechten Kolon), der adjuvanten Therapie (2. Kohorte häufigere Anwendung) und des Stadiums (2. Kohorte mehr Patienten mit Stadium I).

Ergebnisse: Im Stadium I unterschieden sich die 5-Jahres-Überlebensraten kaum (RS 104 vs 105%; CRS 99 vs 100%; OS 89 vs 92%; DFS 87 vs 89%) und auch im Stadium II nur geringfügig (RS 101 vs 95%; CRS 91 vs 91%; OS 85 vs 80%; DFS 80 vs 76%). Im Stadium III waren die Unterschiede wesentlich deutlicher ausgeprägt (RS 70 vs 83%; CRS 67 vs 80%; OS 60 vs 71%, p=0,015; DFS 54 vs 58%, p=0,013), ebenso im Stadium IV (RS 37 vs 57%; CRS 34 vs 52%; OS 34 vs 51%, p=0,050; DFS 22 vs 36%). Beim Vergleich des Überlebens hinsichtlich der Tumorlokalisation wurden Verbesserungen insbesondere im linken Kolon und auch im rechten Kolon beobachtet, weniger im Kolon transversum und den Flexuren.

Schlussfolgerung: Am deutlichsten zeigte sich die Verbesserung der Ergebnisqualität bei der Analyse des krebsbezogenen Überlebens im pathologischen Stadium III und IV. Dies kann durch Fortschritte in der chirurgischen Technik und der Anwendung multimodaler Verfahren bei fortgeschrittener Erkrankung mit Lymphknoten- und Fernmetastasen sowie der Behandlung lokoregionärer Rezidive und metachroner Fernmetastasen erklärt werden. Vergleiche von Überlebensraten sind nur sinnvoll, wenn die gleiche Methode angewandt wurde.