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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Eine neue bildbasierte Navigation zur Versorgung von Scaphoidfrakturen – eine experimentelle Studie und erste klinische Erfahrungen

Meeting Abstract

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  • Hendrik Schöll - Uniklinik Ulm, Unfall-, Hand- und Plastische Chirurgie, Ulm
  • Martin Mentzel - Uniklinik Ulm, Unfall-, Hand- und Plastische Chirurgie, Ulm
  • Michael Kraus - Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung, Universität Ulm, Bad Buchau

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch329

doi: 10.3205/13dgch329, urn:nbn:de:0183-13dgch3296

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Schöll et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein häufig eingesetztes Verfahren in der Orthopädie/Unfallchirurgie ist das Computer gestützte Operieren (CAOS), insbesondere zur Verbesserung der Genauigkeit und Reduktion der Strahlenbelastung. Jedoch ist dieses Verfahren zeitaufwendig und für viele Indikationen in der Traumaversorgung nicht umsetzbar. Die Navigation an kleinen Knochen, wie z.B. der Hand, wird bisher nur in experimentelle Ansätzen verwendet. Grund hierfür ist die Notwendigkeit des Anbringens fixierter Referenzierungsmarker. Wir untersuchten den Vorteil einer neuen bildbasierten Navigation, welche über das Abbilden von Trajektorien in Standard-Röntgenaufnahmen eine Orientierungshilfe zum Einbringen von Osteosynthesematerial dient. Eine Referenzierung ist nicht notwendig.

Material und Methoden: Für diese Studie wurden 20 Handmodelle in 2 Gruppen geteilt. Bei 10 erfolgte die Versorgung auf konventionelle Art und Weise, die anderen 10 unter zu Hilfenahme der Navigation. Ziel der Studie war das zentrale Einbringen eines Kirschnerdrahtes ins Scaphoid. Die postoperative Lage des Drahtes wurde durch eine Computertomographie überprüft. Darüber hinaus schlossen wir 3 Patienten mit Scaphoidfrakturen ein, um die Integrierbarkeit dieses neuen Systems in den klinischen Ablauf zu testen.

Ergebnisse: Signifikante Unterschiede in Bezug auf Operationsdauer, Strahlungsdauer, Strahlendosis und Bohrversuche zum Einbringen des Drahts, waren auf Seiten der Navigation.Mit dem System war es möglich die Rate an Kortikalisperforationen zu reduzieren, die Genauigkeit in beiden Gruppen unterschied sich jedoch nicht.

Die Einbindung der Navigation im gewohnten OP-Ablauf wurde von den Anwendern als problemlos und die Nutzung als hilfreich beschrieben.

Schlussfolgerung: Bildbasierte Navigation kann dem Operateur eine Hilfestellung geben und dazu beisteuern, das Risiko für den Patienten zu minimieren. Im Gegensatz zu traditionellen Navigationssystemen kann dieses System in den gewohnten Operationsablauf problemlos integiert werden.