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Intraoperative Nervenperfusionsdarstellung des N. medianus mittels Indocyaningrün-Fluoreszenzangiographie bei Karpaltunnelsyndrom
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Beim Karpaltunnelsyndrom wird eine reaktive Durchblutungsstörung des Nerven für die syndromtypischen Beschwerden angenommen. Die intraoperative Indocyaningrün (ICG)-Fluoreszenzangiographie ermöglicht erstmals die direkte Darstellung der Nervendurchblutung und Visualisierung veränderter Perfusion an der Kompressionstelle.
Material und Methoden: 34 Patienten mit Karpaltunnelsyndrom und typisch-klinischer Symptomatik, sowie befundsichernder Neurophysiologie wurden in die Studie inkludiert. Die Patienten wurden anhand der Klinik den Stadien nach Gerl-Fuchs zugeordnet. Präoperativ und 4 Monate postoperativ wurde von den Patienten der DASH-Score, sowie die 2-Punkt-Diskrimination erhoben und der Semmes-Weinstein-Test durchgeführt. Der Karpaltunnel wurde offen und standardmäßig in Blutleere gespalten und der N. medianus unter mikroskopischer Vergrößerung neurolysiert. Anschließend wurde die Nervenperfusion mit Fokus auf den komprimierten Nervenabschnitt mittels ICG-Fluoreszenzangiographie (0,3mg Indocyaningrün/kg-KG als Bolus, anschließende Blutleere-Öffnung) durchgeführt. Ausgewählte Nervenareale (proximal, distal und innerhalb der Kompressionstelle) wurden mit Hilfe des in das Operationsmikroskop (Pentero, Zeiss®) integrierten Flow800®-Moduls analysiert.
Ergebnisse: 7 Pat. wiesen nach Gerl-Fuchs ein Stadium 1, 10 Pat. Stadium 2, 16 Pat. Stadium 3 und 1 Patient Stadium 4 auf. In der intraoperativen Fluoreszenzangiographie zeigte sich eine durchschnittliche Anflutungzeit an der Stelle maximaler Nervenkompression von 28s, proximal der Kompression von durchschnittlich 32s. Die maximale Fluoreszenzintensität innerhalb der Kompressionsstelle war mit 379 AI im Vergleich zum Messpunkt proximal der Kompression (242 AI) ebenfalls signifikant erhöht. Die Patienten mit einem Stadium 3/4 nach Gerl-Fuchs zeigten am p.m. der Kompression im Durchschnitt mit einer Anflutungszeit von 31s und einer maximalen Fluoreszenzintensität von 326 AI eine im Vergleich zum proximal gelegeneren Punkt (35s, 201AI) signifikant frühere Anflutung mit höherer maximaler Fluoreszenzintensität, als die Patienten im Stadium 1/2. Abbildung 1 [Abb. 1].
Schlussfolgerung: Die Methode der intraoperativen, im Operationsmikroskop integrierten Indocyaningrün-Fluoreszenzangiographie ermöglicht die direkte Visualisierung der reaktiven Perfusionsstörung bei Karpaltunnelsyndrom. Die an der Stelle der maximalen Kompression gemessene, signifikant erhöhte Fluoreszenzintensität, sowie die schnellere Anflutung korrelieren signifikant (Pearson-Korrelationskoeffizient, t-Test) mit der klinischen Ausprägung nach Gerl-Fuchs.