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Okklusionsverband: Nachweis der Regeneration nach Amputation der Fingerkuppe
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Eine Fingerkuppenamputation kann sowohl mit einer lokalen Lappenplastik als auch mit einem Okklusionsverband behandelt werden. Bisher ist nur wenig bezüglich der quantitativen Bestimmung des regenerierten Weichteilgewebes nach Behandlung mit Okklusionsverbänden bekannt.
Einige Autoren postulieren, dass bei freiliegendem Knochen eine Lappenplastik nötig ist. Diese Arbeit soll quantitativ zeigen, dass mit Hilfe einer über 6 Wochen durchgeführten konservativen Therapie mittels Okklusionsverband eine deutliche Weichteilregeneration stattfindet.
Material und Methoden: Ein 20-jähriger Schreiner hat sich eine Amputationsverletzung der Fingerkuppe des Zeigefingers mit ossärer Beteiligung und Amputation der Spitze der Endphalanx sowie einem Weichteildefekt an der Fingerkuppe zugezogen. Zu Beginn der Behandlung erfolgte eine Verifizierung der verdrängten Flüssigkeitsmenge in einem mit Flüssigkeit gefüllten Gefäss. Dazu wurde im IP Gelenk eine Linie auf der Haut gezogen, die mit dem Rand des Gefässes abschliesst. Anschließend wurde ein Okklusionsverband (OpSite Folie, selbstklebend Polyurethan-Folie, Smith and Nephew,UK) angelegt, der wöchentlich im Ambulatorium gewechselt wurde. Distal wurde ein kleines Reservoir belassen. Über die Folie wurde ein TubeGaze-Verband angelegt. Nach 6 Wochen erfolgte eine erneute Messung der verdrängten Flüssigkeit zu gleichen Bedingungen wie zu Beginn der Behandlung.
Ergebnisse: Nach 6 Wochen wurde festgestellt, dass insgesamt 0.5 ml Wasser verdrängt wurden, was einer Gewebezunahme an der Amputationsstelle um 0.5 cm entsprach. Die Wunde war verschlossen und mit neuem Gewebe bedeckt. Nach 7 Wochen konnte der Patient problemlos seine Arbeit wieder aufnehmen.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend handelt es sich bei der Verwendung des Okklusionsverbandes nicht um ein operatives oder konservatives Behandlungsverfahren sondern um ein rein regeneratives Behandlungskonzept. Es kommt nicht zu einer erwarteten Narbenbildung sondern zu einer Neuregeneration des Weichteilgewebes.