gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Regenerationsergebnisse nach Rekonstruktion sensibler Digitalnerven durch Nervennaht, Nerventransplantation oder Venen-Muskel-Interponate

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Theodora Manoli - BG Klinik Tübingen, Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch313

doi: 10.3205/13dgch313, urn:nbn:de:0183-13dgch3136

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Manoli.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Gängige Methoden der Nervenrekonstruktion, wie die primäre Nervennaht und die Nerventransplantation, wurden mit der kürzlich beim Menschen eingeführten Rekonstruktion durch Venen-Muskel-Interponate verglichen. Die Studie bezieht sich auf sensible Digitalnerven der Hand.

Material und Methoden: Bei drei Patientengruppen (N=10-18) wurde die Kontinuität von Digitalnerven der Hand jeweils durch Nervennaht, Nerventransplantation oder ein Venen-Muskel-Interponat aus dem Unterarm wiederhergestellt. Bei den zwei letzten Gruppen betrug der Nervendefekt 1-4 cm. Die Evaluation der Regenerationsergebnisse erfolgte frühestens 6 Monate postoperativ, u.a. durch die Erfassung der statischen und beweglichen 2-Punkte-Diskriminierung sowie des Semmes-Weinstein-Tests.

Ergebnisse: Der Median der messbaren statischen bzw. der messbaren beweglichen 2-Punkte-Diskriminierung betrug in allen Gruppen 5 mm bzw. 3-4 mm. Der Median des Semmes-Weinstein-Tests entsprach einer Minderung der Berührungssensibilität in allen 3 Gruppen. Es ließ sich allerdings eine leicht höhere Rate an erfolgloser Regeneration in der Behandlungsgruppe durch Venen-Muskel-Interponate beobachten. Zudem ergab der Semmes-Weinstein-Test keine Beeinträchtigung der Sensibilität an der Entnahmestelle des Venen-Muskel-Interponats, wobei sich eine deutliche Sensibilitätsstörung an der Entnahmestelle des N. cutaneus antebrachii medialis nachweisen ließ.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der erfolgreichen Regeneration nach Wiederherstellung der Kontinuität sensibler Digitalnerven der Hand durch Venen-Muskel-Interponate entsprechen den Regenerationsergebnissen nach Nervennaht oder Nerventransplantation. Ein wichtiger Vorteil der neuen Methode liegt darin, dass die Entnahmestelle des Venen-Muskel-Interponats im Gegensatz zu der Entnahmestelle eines autologen Nervs eine normale Sensibilität aufweist.