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Empfehlung zur radikalen Cholezystektomie bei okkultem Gallenblasenkarzinomen ab einem Tumorstadium T1b – Zwischenbericht des CAES/ CAMIC- Zentralregister „Okkultes Gallenblasenkarzinom“ – nach Auswertung von 863 Patienten
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Die unmittelbare radikale Reoperation im Anschluss an die primäre Resektion eines okkulten Gallenblasenkarzinoms bleibt ein weiterhin kontrovers diskutiertes Thema. Ab einem T- stadium T2 wird in den S3- Leitlinien eine Reoperation vorgesehen. Aktuelle Literatur und bspw. auch die NCCN- Guidelines solch ein radikales Vorgehen bereits ab einem T1b- stadium, da die Rate befallener Lymphknoten in der anschließenden Aufarbeitung bis zu 16% beträgt.
Material und Methoden: Die Grundlage der Datengewinnung stellt das CAES/ CAMIC- Zentralregister: Okkultes Gallenblasenkarzinom, der deutschen Gesellschaft für Chirurgie.
Ergebnisse: Zurzeit sind 863 Fälle von incidentellem Gallenblasenkarzinom statistisch berechnet. Bei 29 Patienten mit T1a- Tumor erfolgte keine unmittelbare Reoperation, bei 8 erfolgte eine Reoperation. Bei 103 Patienten lag ein Tumorstadium T1b vor, bei 38 Patienten davon erfolgte eine radikale Reoperation. Die Überlebenskurven zeigen einen signifikanten Überlebensvorteil für reoperierte T1b- tumore, nicht aber für Tumore die auf die Mukosa beschränkt (T1a) sind. Sowohl die 211 reoperierten T2- Tumore der insgesamt 433 T2- tumore, als auch die 76 reoperierten T3- Tumore der insgesamt 202 T3- tumore zeigen einen signifikanten Übelebensvorteil für die radikal reserzierten Patienten. Der Vergleich der Leberresektionstechniken, Wedge- resektion, Bisegmenektomie (IVb/V) und radikalere Resektionstechniken zeigte die besten Ergebnisse für die Wedge- resektion- technik bei T1b- tumoren, Bisegmentektomie für T2- tumoren und radikaleren Resektionsverfahren für T3- tumoren.
Schlussfolgerung: Die Registerdaten zeigen ein signifikanten Benefit bezogen für reoperierte T1b- Tumore, wie T2 und T3- tumoren. Bei Mukosakarzinomen scheint eine einfache Cholezystektomie ausreichend. Die Ergebnisse des Radikalitätsumfangs der Leberresektionstechniken zeigen, dass je größer das T- stadium, desto radikaler sollte die Leberresektion sein. Es stellt sich die Frage ob in Kliniken, die häufiger Lebereingriffe durchführen auch die Indikation zur Reoperation häufiger gestellt wird, da selbst bei T2- und T3- tumoren nur 47% resp. 35% reoperiert wurden entgegen der Empfehlung der S3- Leitlinien. Anhand der Registerdaten und der Literatur darf Patienten mit T1b- tumor eine radikale Reoperation nicht vorenthalten werden.