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Ist der intraoperative Schnellschnitt bei szintigrafisch kalten Schilddrüsenknoten sinnvoll?
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Szintigraphisch kalte Schilddrüsenknoten sind in ca. 10-15% maligne. Kontrovers diskutiert wird, ob mittels intraoperativem Schnellschnitt, eine valide Diagnosesicherung erfolgen kann und sich daraus eine Therapieänderung ableitet.
Material und Methoden: Retrospektive Analyse von 1051 konsekutiven Patienten im Zeitraum von Januar 2005 bis Januar 2012. Alle szintigraphisch kalten Knoten mit intraoperativem Schnellschnitt wurden ausgewertet. Primärer Endpunkt ist die diagnostische Genauigkeit des Schnellschnitts zur intraoperativen Erkennung von Malignomen.
Ergebnisse: Bei insgesamt 1051 Patienten lagen 951 szintigraphisch kalte Knoten mit gleichzeitiger Schnellschnittuntersuchung vor. Die endgültige Histologie ergab 61 differenzierte Schildrüsencarcinome (6%), 7 sonstige Malignome (1%) und 883 benigne Befunde (93%). Korreliert mit dem intraoperativen Schnellschnitt ergibt dies für den Schnellschnitt eine Sensitivität von 56% und eine Spezifität von 99%. In 7 der 68 Malignomfällen resultierte aus dem Schnellschnittergebnis eine Operationserweiterung.
Schlussfolgerung: Eine intraoperative Schnellschnittdiagnostik ist bei szintigrafisch kalten Schilddrüsenknoten aufgrund der geringen Sensitivität und einer seltenen einzeitigen Therapiebeeinflussung verzichtbar.