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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Genauigkeit thorakolumbaler Pedikelschrauben nach Fluoroskopie-3D-gestützter Navigation dorsaler Schrauben-Stab-Spondylodesen

Meeting Abstract

  • Yu-Mi Ryang - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München
  • Thomas Obermüller - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München
  • Benjamin Friedrich - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München
  • Petra Wolf - TU München, Institut für Medizinische Statistik und Epidemiologie, München
  • Jens Gempt - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München
  • Florian Ringel - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München
  • Bernhard Meyer - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch284

doi: 10.3205/13dgch284, urn:nbn:de:0183-13dgch2843

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Ryang et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der Studie war die Evaluierung der Genauigkeit Fluoroskopie-3D-navigationsgestützter Pedikelschrauben nach dorsaler Instrumentierung der thorakolumbalen Wirbelsäule.

Material und Methoden: Von Januar bis einschl. Dezember 2011 wurden 181 Patienten (82m, 99f) überwiegend aufgrund degenerativer, aber auch aufgrund tumoröser, infektiöser oder osteoporotischer Wirbelsäulenerkrankungen an der thorakolumbalen Wirbelsäule von dorsal instrumentiert. Insgesamt wurden 1096 Pedikelschrauben (200 thorakal/896 lumbal/lumbosakral) Fluoro-3D-navigationsgestützt (BrainLAB, Vectorvision Sky) implantiert.

Die Genauigkeit der Pedikelschraubenlagen wurde intraoperativ mittels eines Kontroll-3D-Scans und postoperativ anhand routinemäßig durchgeführter CTs kontrolliert. Diese wurden von einem jeweils unabhängigen Neuroradiologen und Neurochirurgen ausgewertet und die PS-Lagen in 3 Kategorien eingeteilt: I=PS komplett im Pedikel, II= PS Pedikelgrenzen überschreitend aber biomechanisch akzeptabel/klinisch asymptomatisch; nicht revisionsbedürftig, III= PS Pedikelgrenzen überschreitend und biomechanisch nicht akzeptabel/klinisch symptomatisch; revisionsbedürftig.

Des Weiteren wurden Schrauben-bedingte Komplikationen, die Anzahl intraoperativer Schraubenrevisionen und die Anzahl von Revisions-OPs aufgrund von Schraubenfehllagen analysiert.

Ergebnisse: In 40 Pats wurden aufgrund von Fehl- oder suboptimalen Lagen im intraoperativen Kontroll-3D-Scan 59 (5,4%) Schrauben (45 (4,1%) lumbal; 14 (1,3%) thorakal) intraoperativ revidiert.

Die Auswertung der postop CTs ergab 87,5% (959) korrekte Schraubenlagen (Kat. I), 11% (120 PS) wurden Kategorie II und 1,6% (17 PS) Kategorie III zugeordnet.

4 Pats. mussten aufgrund von Kat. III-Schraubenfehllagen im postop CT erneut operiert werden (2 lumbale / 8 thorakale PS (ges. 0,9%)).

Aufgeteilt in LWS und BWS lagen >99% der lumbalen und 93% der thorakalen PS korrekt bzw. akzeptabel (Kat. I+II).

Insgesamt wiesen 98,5% aller thorakolumbalen PS gute und biomechanisch akzeptable/asymptomatische Schraubenlagen auf.

Schlussfolgerung: Die intraoperative Fluoro-3D-Navigations-gestützte Pedikelschraubenanlage erreicht eine sehr hohe Genauigkeit sowohl bei der dorsalen Instrumentierung der LWS als auch der BWS. Aufgrund der anatomischen Verhältnisse der BWS (schmalere Pedikel, Nähe zum Myelon) erreichten die lumbalen PS eine höhere Genauigkeit als die thorakalen. Die Pedikelschrauben-bedingten Komplikations- und Re-OP-Raten waren insgesamt niedrig.