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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Vaginaler Dünndarmprolaps nach Zystektomie

Meeting Abstract

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  • Sören Kneif - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie, Berlin
  • Stefan Anders - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie, Berlin
  • Martin Strik - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch265

doi: 10.3205/13dgch265, urn:nbn:de:0183-13dgch2657

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kneif et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Über die Rettungsstelle unseres Hauses erfolgte die Vorstellung einer 85-jährigen Patientin mit vaginaler Blutung. Die Beschwerden waren akut nach der Morgentoilette aufgetreten. In der Vorgeschichte wurde 9 Monate vorher eine Unterbauch-Medianlaparotomie mit Zystektomie und Ureterocutaneostomien bei Blasenkarzinom durchgeführt.

Material und Methoden: Die klinische Untersuchung der Patientin zeigte einen großen vaginalen hämorrhagisch infarzierten Dünndarmprolaps. Aufgrund des klinisch eindeutigen Befundes stellten wir die Indikation zur umgehenden Operation. Wir führten eine Unterbauch-Relaparotomie und eine bimanuelle Reposition des Darmkonvoluts in das Abdomen durch. Anschließend zeigte sich eine etwa 20 mm messender Defekt der Vaginalvorderwand unmittelbar suprasymphysär. Nach Resektion von 85 cm Dünndarm mit Seit-zu-Seit-Anastomosierung erfolgte ein zweireihig fortlaufender Verschluss der Vaginalvorderwand sowie eine Uteropexie an der vorderen Bauchwand. Durch die gyäkologischen Kollegen wurde der suffiziente vaginale Verschluss intraoperativ bestätigt.

Ergebnisse: Der postoperative Verlauf der Patientin gestaltete sich komplett unauffällig. Nach einsetztender Darmtätigkeit begannen wir mit dem Kostaufbau der seitens der Patientin sehr gut vertragen wurde. Wir konnten diese letztlich am 7. postoperativen Tag stationär entlassen. Die im weiteren Verlauf durchgeführte gynäkologische Kontrolle zeigte den Befund einen komplett ausgeheilten vaginalen Befund. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Der postoperative vaginale Dünndarmprolaps ist eine selten auftretende Komplikation nach Hysterektomie, von dem jedoch nur ein kleiner Teil mit einer Inkarzeration vergesellschaftet ist. Als Spätkomplikation nach Zystektomie ist diese Komplikation bisher nicht beschrieben. Als Ursache der Komplikation muss eine intraoperative akzidentielle Verletzung der Vaginalvorderwand vermutet werden. Die vorgestellte Fallgeschichte zeigt, dass mit derartigen Komplikationen auch nach urologischen Operationen im Bereich des kleinen Beckens gerechnet werden muss.