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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Appendixstumpfversorgung- Klinische Versorgungsforschung zur laparoskopischen Appendektomie

Meeting Abstract

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  • Maik Sahm - DRK Kliniken Berlin| Köpenick, Klinik für Chirurgie, Berlin
  • Matthias Pross - DRK Kliniken Berlin| Köpenick, Klinik für Chirurgie, Berlin
  • Hans Lippert - Universität Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch260

doi: 10.3205/13dgch260, urn:nbn:de:0183-13dgch2602

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Sahm et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein zentralen Stellenwert bei der laparoskopischen Appendektomie hat die Appendixstumpfversorgung. Durch unsere Studie erfolgt im Rahmen der Versorgungsforschung die Darstellung der Ergebnisqualität der Patientenversorgung sowie die Analyse der Differenzen zum Stand Studienlage.

Material und Methoden: In den prospektiven multizentrischen Qualitätssicherungsstudie Appendizitis des An-Institutes für Qualitätssicherung in der operativen Medizin an der Universität Magdeburg wurden in den Analysen 1996/97 und 2008/09 die Datensätze von 11466 Patienten mit der Aufnahmediagnose Appendizitis ausgewertet. Die Analyse der Appendixstumpfversorgung beinhaltet die Anwendung von Stapler, Clip und Röderschlinge. Auswertungskriterien waren spezifische und allgemeine postoperative Komplikationen sowie die Operationszeit. Die Datenauswertung erfolgte mittels SPSS12.0. Gruppenunterschiede wurden als signifikant dargestellt, wenn ein p<0,05 im zweiseitigen Test festgestellt wurde.

Ergebnisse: Eine laparoskopisch beendete Appendektomie erfolgte in 4197 Fällen. Der Anteil der Stapler stieg von 1996/97 zur Studie 2008/09 von 66,5% auf 83,6%. Die Röderschlingennutzung fiel von 20,5% auf 12,0% und die Clipanwendung von 13,0% auf 4,4% (alle Unterschiede p<0,001). Die Auswertung der spezifischen postoperativen Komplikationen zeigte nur bei den intraabdominellen Abszessen einen signifikanten Unterschied (p=0,041) im Vergleich Stapler vs. Clip in der Studie 2008/09. Die intraabdominellen Abszessraten lagen je nach Technik zwischen 0-2,5%. Bei den weiteren spezifischen postoperativen Komplikationen stellen sich Vorteile für den Stapler dar ohne Nachweis eines signifikanten Unterschiedes. Die Analyse der Wundheilungsstörungen zeigte septische Wundheilungsstörungen nach Stapleranwendung (1,0%/0,4%), beim Clip (0,5%, 0%) und bei der Röderschlinge (0,3%/0,3%). Es bestehen keine signifikanten Unterschiede. Die allgemeinen postoperativen Komplikationen werden durch die Technik der Appendixstumpfversorgung nicht beeinflusst. Die durchschnittliche OP-Zeit betrug bei Staplernutzung 43,9min, beim Clip 45,4min und bei der Röderschlinge 47,6min (p<0,001).

Schlussfolgerung: Der Stapler ist das meist gewählte Instrument zur Appendixstumpfversorgung. In der klinischen Routine zeigt sich ein signifikanter Unterschied bei postoperativen Abszessen im Vergleich Stapler- vs. Clipanwendung. Die durchschnittliche Operationszeit zeigt signifikante Vorteile für den Stapler. Derzeit gibt es in der Sachkostenaufstellung der DRG keine kostendeckende Finanzierung des Staplers. Seit 2011 erfolgt erstmals die registrierung der Technik der Appendixstumpfversorgung.