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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Neuanlage der Hepatico-Jejunostomie nach Pankreaskopfresektion – Indikationen, Ursachen und Outcome

Meeting Abstract

  • Christopher Prawdzik - St. Josef Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum
  • Torsten Herzog - St. Josef Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum
  • Orlin Belyaev - St. Josef Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum
  • Monika Janot - St. Josef Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum
  • Dominique Sülberg - St. Josef Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum
  • Ansgar M. Chromik - St. Josef Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum
  • Waldemar Uhl - St. Josef Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch258

doi: 10.3205/13dgch258, urn:nbn:de:0183-13dgch2587

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Prawdzik et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach Pankreaskopfresektionen sind Stenosen der Hepatico-Jejunostomie selten. Langfristig lassen sich Revisionsoperationen allerdings kaum vermeiden, weil interventionelle Behandlungsversuche häufig erfolglos sind.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung aller Revisionsoperationen mit Neuanlage der Hepatico-Jejunostomie aufgrund interventionell therapierefraktärer Stenosen der Hepatico-Jejunostomie nach initial durchgeführter Pankreaskopfresektion über einen Zeitraum von 7 Jahren, von 01/2004 bis 12/2010.

Ergebnisse: Eine Neuanlage der Hepatico-Jejunostomie war bei 2% (21/878) der Patienten erforderlich. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Revisionsoperation lag bei 59 ± 8 Jahren. In 38% (8/21) der Patienten erfolgte die Primäroperation aufgrund eines Malignoms, in 62% (13/21) aufgrund einer benignen Pankreaskopfraumforderung. Vor Neuanlage der Hepatico-Jejunostomie traten bei 81% (17/21) der Patienten rezidivierend Cholangitiden auf, eine Cholestase lag bei 33% (7/21) der Patienten vor. Die mittlere krankheitsfreie Zeit zwischen Primäroperation und Revisionseingriff betrug 33 ± 44 Monate. Intraoperativ bestätigte sich bei 81% (17/21) der Patienten eine Stenose der Hepatico-Jejunostomie. Die postoperative Morbidität betrug 48% (10/21), die Mortalität lag bei 0% (0/21). Chirurgische Majorkomplikationen traten in 10 % (2/21) der Patienten auf. Bei einem Patienten (5 %; 1/21) erfolgte aufgrund einer Insuffizienz der neu angelegten Hepatico-Jejunostomie eine Revisionsoperation, bei einem Patienten (5 %; 1/21) war aufgrund eines intraabdominellen Verhalts eine interventionelle Drainagenanlage erforderlich. Minorkomplikationen traten bei 38 % (8/21) der Patienten auf. Bei 10 % (2/21) der Patienten trat postoperativ eine Cholangitis auf, bei 14 % (3/21) lag eine postoperative Magen-Darmatonie vor, in 5 % (1/21) der Patienten entwickelte sich eine Wundheilungsstörung, in 10 % (2/21) trat eine Lymphfistel auf. Bei 76% (16/21) der Patienten traten im Langzeitverlauf keine weiteren Cholangitiden auf, eine Stenose der neu angelegten Hepatico-Jejunostomie war im Verlauf bei keinem Patienten mehr nachweisbar.

Schlussfolgerung: Nach Pankreaskopfresektion sind Revisionseingriffe an der Hepatico-Jejunostomie aufgrund interventionell therapierefraktärer Stenosen bei den meisten Patienten langfristig erfolgreich. Mit einer entsprechenden Expertise lassen sich diese Operationen mit einer geringeren Morbidität und Mortalität durchführen.