gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Die Wertigkeit des Sentinel-Lymphknotenkonzepts beim Ösophaguskarzinom: ein systematischer Review

Meeting Abstract

  • Sebastian Kraus - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf
  • Christian Vay - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf
  • Feride Kröpil - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf
  • Rouwen Riediger - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf
  • Matthias Schauer - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf
  • Andreas Krieg - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf
  • Alexander Rehders - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf
  • Wolfram Trudo Knoefel - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf
  • Daniel Vallböhmer - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemin-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düssedlorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch238

doi: 10.3205/13dgch238, urn:nbn:de:0183-13dgch2388

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kraus et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Sentinel-Lymphknotenkonzept hat sich in den letzten Jahren bei der Behandlung einiger solider Tumoren durchgesetzt. Der Nutzen des Verfahrens beim Ösophaguskarzinom hingegen wird immer noch kontrovers diskutiert, vor allem aufgrund des bidirektionalen Metastasierungsmusters sowie des Auftretens von Skip-Metastasen bei dieser Tumorentität. Deshalb war es das Ziel dieses systematischen Reviews die Wertigkeit des Sentinel-Lymphknotenkonzepts beim Ösophaguskarzinom zu evaluieren.

Material und Methoden: Eine Pubmed-Analyse zur Evaluation aller verwertbaren Publikationen von 1975 bis September 2012 wurde mittels folgender Stichwörter durchgeführt: “sentinal lymph node“, “metastases“, “detection“ und “esophageal cancer“. Dadurch wurden insgesamt 29 Publikationen identifiziert, von denen schließlich 16 übrig blieben, die für die abschließende Analyse verwendet werden konnten.

Ergebnisse: In diesen 16 Studien wurden 524 Patienten mit Platten- oder Adenokarzinomen des Ösophagus mit unterschiedlichem Tumorstadien (pT1-T4) analysiert. Als Verfahrensweise zur Detektion des Sentinel-Lymphknotens wurde die Technetium Markierung in 75% der Patienten, die Markierung mit Patentblau in 6.25% der Patienten und die CT-Lymphographie in 18.75% der Patienten eingesetzt. Dabei zeiget sich insgesamt eine Detektionsrate des Sentinel-Lymphknotens von 85.3% mit einer Sensitivität von 85.5% und einer Accuracy von 90.1%. Unterschiede zwischen den Detektionsverfahren oder der histologischen Klassifizierung waren nicht zu verzeichnen. In einzelnen Studien zeigte sich jedoch eine signifikant verminderte Sensitivität und Accuracy in pT3/4-Tumoren im Vergleich zu pT1/2-Tumoren.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieses systematischen Reviews lassen vermuten, dass das Sentinel-Lymphknoten-Konzept auch beim Ösophaguskarzinom einen klinischen Nutzen hinsichtlich des therapeutischen Vorgehens bei früheren Tumorstadien haben kann. Die Ergebnisse beruhen jedoch auf wenigen Studien mit einer kleinen Fallzahl, sodass größere prospektive Studien zur genauen Beurteilung des Stellenwertes des Sentinel-Lymphknoten-Konzepts beim Ösophaguskarzinom notwendig sind.