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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Einfluss des präoperativen BMI auf das Überleben bei neoadjuvant und nicht vorbehandelten Patienten mit Ösophaguskarzinom

Meeting Abstract

  • Jessica Leers - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Tumorchirurgie, Köln
  • Elfriede Bollschweiler - Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Marc Bludau - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Tumorchirurgie, Köln
  • Christian Gutschow - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Tumorchirurgie, Köln
  • Wolfgang Schröder - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch236

doi: 10.3205/13dgch236, urn:nbn:de:0183-13dgch2369

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Leers et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Body- Mass Index (BMI) hat Einfluss auf das Überleben bei einer Vielzahl von Tumorerkrankungen. Unklar ist die Bedeutung des präoperativen Körpergewichtes in Bezug auf das Überleben von Patienten, die eine Vorbehandlung erhielten. Ziel dieser Analyse war es, den Einfluss des BMI auf das Outcome von Patienten mit und ohne neoadjuvante Therapie nach Ösophagektomie bei Ösophaguskarzinom zu untersuchen.

Material und Methoden: Im Zeitraum von Januar 1997 bis 2010 erhielten 655 Patienten mit Ösophaguskarzinom eine transthorakale Ösophagektomie (Ivor- Lewis), bei 643 Patienten war der BMI bekannt. Hiervon erhielten 359 eine neoadjuvante Therapie, 284 Patienten wurden nicht vorbehandelt. In beiden Gruppen wurden die Patienten anhand ihres BMI wie folgt unterteilt: BMI < 25 kg/m² (normalgewichtig), 25 – 30 kg/m² (übergewichtig) und > 30 kg/m² (adipös). Das Überleben wurde mittels Kaplan- Meier Kurven erhoben und verglichen.

Ergebnisse: In der Gruppe der Patienten mit neoadjuvanter Therapie waren 203 Patienten normalgewichtig, 113 Patienten übergewichtig und 43 adipös. Patienten ohne Vorbehandlung waren 121 normal- und 110 Patienten übergewichtig. Einen BMI >30 kg/m² hatten 53 Patienten. Die Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich des pTNM Stadiums. Die 5- Jahres Überlebensrate der Patienten mit einem BMI von 25-30 kg/m² war mit 61% für die nicht vorbehandelten und 46% für die vorbehandelten Patienten signifikant besser als die von Patienten mit einem BMI <25 kg/m²mit 42% bzw. 28% (p<0,002 bzw. p=0,024). In der Gruppe BMI >30 kg/m² lag das Überleben nach 5 Jahren bei 13% für Patienten mit Vorbehandlung im Vergleich zu 46% der Patienten ohne Vorbehandlung.

Schlussfolgerung: Das Outcome von Patienten mit Ösophaguskarzinom nach Ösophagektomie scheint durch einen leicht erhöhten BMI positiv beeinflusst. Normalgewichtige und kachektische Patienten zeigen insgesamt ein schlechteres Überleben. Bei adipösen Patienten ergibt sich ein ähnlicher Trend, so dass Adipositas allein keine Kontraindikation für eine Ivor- Lewis Ösophagektomie darstellt.