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Klinische Relevanz des neu definierten Jackhammer-(„Presslufthammer“)-Ösophagus und Bedeutung für die Antirefluxchirurgie
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die High Resolution Manometrie (HRM)/ Ösophageale Pressure Topographie (EPT) setzt sich zunehmend in der gastrointestinalen Funktionsdiagnostik durch. Die neue Chicago-Klassifikation der primären Ösophagusmotilitätsstörungen bietet einen strukturierten Algorithmus zur Auswertung pathologischer Befunde. In die Kategorie der spezifischen Ösophagusmotilitätsstörungen werden pathologische Befunde gezählt, unter welchen die neu definierte hyperkontraktile Form („Jackhammer Ösophagus“) subsumiert wird. Das Wissen um diese neue Krankheitsentität ist noch unzureichend.
Material und Methoden: Die HRM/ EPT-Methode wurde im September 2011 in unserer Klinik als neues Standardverfahren in der gastrointestinalen Funktionsdiagnostik (Refluxabklärung/ Dysphagieabklärung) etabliert. Für die Auswertung wurde der Algorithmus der neuen Chicago-Klassifikation für primäre Ösophagusmotilitätsstörungen implementiert. Patienten mit einem mit einem maximalen distalen kontraktilen Integral (DCI) > 8000mmHg/s wurden für die weiteren Untersuchungen herangezogen.
Ergebnisse: Insgesamt 152 Patienten wurden zwischen September 2011 und September 2012 einer HRM/ EPT-Studie im Rahmen der gastrointestinalen Funktionsdiagnostik unterzogen (Indikationen: n=80 Refluxabklärung, n=30 Postoperative Diagnostik, n=28 Dysphagieabklärung, n=2 andere). In diesem Patientenkollektiv identifizierten wir insgesamt n=6 Patienten mit einem DCI > 8000mmHg/s. In n=5 Fällen lag als Indikation die Dysphagieabklärung vor, in einem Fall eine Refluxabklärung Bei n=2 Patienten lag eine ösophageale Ausflußobstruktion als Ursache vor (1x chirurgische/ 1x konservative Therapie). Bei n=2 Patienten war der hyperkontraktile Ösophagus als primäre Ösophagusmotilitätsstörung zu interpretieren und zunächst konservativ, mit glattmuskulär relaxierenden Substanzen behandelt. Bei n=2 Patienten lag eine funktionell bewiesene gastroösophageale Refluxerkrankung vor, welche in einem Fall konservativ in einem weiteren Fall mit einer Fundoplicatio versorgt wurde. Nach der Fundoplikatio war die Dysphagiesymptomatik komplett remittiert. Eine Wiederholung der HRM/EPT Studie steht an.
Schlussfolgerung:
- 1.
- Die Hyperkontraktile Form der Ösophagusmotilitätsstörungen nach der neuen Chicago Klassifikation konnte in dem untersuchten Patientenkollektiv pathologischen Korrelaten zugeordnet werden.
- 2.
- Sie kann sich als Folge einer irrtativen Genese des ösophagogastralen Übergangs wie einer Refluxerkrankung als auch im Rahmen einer Ausflußobstruktion manifestieren. Diese kann durch Beseitigung der Ursache in ihrer Ausprägung abnehmen. Ebenso ist sie auch als primäre Ösophagusmotilitässtörung Ursache für dysphagische Beschwerden.
- 3.
- Eine weitere Aufarbeitung dieses Krankheitsbildes ist für eine zielgerichtete Therapie notwendig.