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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Eigenschaften des ösophagogastralen Übergangs in der High-Resolution Manometie (HRM) bei Patienten mit und ohne gastroösophagealem Reflux

Meeting Abstract

  • Stefan Niebisch - Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Ines Gockel - Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Thomas J. Watson - University of Rochester Medical Center, Department of Surgery, Rochester
  • Hauke Lang - Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Jeffrey H. Peters - University of Rochester Medical Center, Department of Surgery, Rochester

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch230

doi: 10.3205/13dgch230, urn:nbn:de:0183-13dgch2302

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Niebisch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Während ösophageale Motiliätsstörungen mittels High-Resolution Manometrie (HRM) umfangreich beschrieben wurden, sind nur wenige Daten, die die Integrität des ösophagogastralen Übergangs (EGJ) mittels HRM untersuchen, publiziert. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen strukturellen Merkmalen des EGJ und funktioneller Kompetenz herzustellen.

Material und Methoden: Eingeschlossen wurden 505 Patienten, die präoperativ mittels HRM und pH-Metrie evaluiert wurden. Die funktionelle EGJ-Kompetenz wurde mittels 24- oder 48-Stunden pH-Metrie untersucht. Ein DeMeester-Score >14,7 definierte pH-Positivität, und damit das Vorliegen einer gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD). Die Gesamtlänge des EGJ, die intraabdominelle Länge, der Ruhedruck (LESP), und das Vorhandensein einer axialen Hiatushernie wurden mittels HRM analysiert und mit 50 Kontroll-Manometrien (Normalkollektiv) verglichen.

Ergebnisse: Zwei Drittel der Patienten waren pH-positiv (Durchschnittsalter: 50,1 ±14 Jahre), und ein Drittel pH-negativ (49,2 ±13 Jahre). GERD-Patienten hatten signifikant häufiger Übergewicht (BMI >25 kg/m2) (77% vs. 53%; p<0,0001), und das Risko war grösser in der männlichen Population (OR: 1,5; 95% CI: 1,2 – 2, p=0,001). Der LESP bei GERD-Patienten war häufiger reduziert (10% vs. 2%; p<0,0001). Fälle mit einer axialen Hiatushernie in der Manometrie war häufiger mit einer pH-Positivität assoziiert (26% vs. 7%; p<0,0001). Der DeMeester-Score stieg signifikant mit abnehmendem LESP (p<0,0001), kürzerer Länge des EGJ (p=0,019), und steigender Anzahl defekter EGJ-Parameter. Unabhänige Prädiktoren in der multivariaten Analyse waren das Vorhandensein einer Hiatushernie (OR: 3,8; 95% CI: 1,9 – 7,6; p<0,0001), das Übergewicht (OR: 2,7; 95% CI: 1,7 – 4,2; p<0,0001), und das männliche Geschlecht (OR: 1,7; 95% CI: 1,1 – 2,6; p=0,011). Die Länge des ösophagogastralen Übergangs sowie der Ruhetonus des unteren Ösophagussphinkters erwiesen sich hingegen statistisch nicht als signifikant.

Schlussfolgerung: Obwohl die individuellen HRM-Parameter des ösophagogastralen Übergangs mit dem Ausmaß der ösophagealen Säureexposition assoziiert sind, korrelieren diese nicht mit einer pH-Positivität. Unsere Daten bekräftigen die dringende Notwendigkeit für eine verbesserte Methodik zur Analyse des unteren Ösophagussphinkters mittels der High-Resolution Manometrie.