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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Deutsche Standards fuer Schilddruesen-Chirurgie im Ausland: Erfahrung eines Hospitals aus dem arabischen Golf

Meeting Abstract

  • Iyad Hassan - Alain-Hospital, Chirurgie, Alain
  • Katharina Kessler - Alain-Hospital, Chirurgie, Alain
  • Seeli Ravikanth - Alain-Hospital, Chirurgie, Alain
  • Hussam Mousa - Alain-Hospital, Chirurgie, Alain
  • Faris Saleh - Alain-Hospital, Chirurgie, Alain
  • Mohammad Abu Sharia - Alain-Hospital, Chirurgie, Alain

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch213

doi: 10.3205/13dgch213, urn:nbn:de:0183-13dgch2136

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Hassan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Große operative Erfahrung und feine Präparationstechnik und der Einsatz moderner Technologie kann die morbiditaet nach Schilddruesenresektionen senken. Der Einfluss eines strukturierten Verfahrens zur Schildruesenresektion, wie es in Deutschland gehandhabt wird, auf die Quantität und Qualität der operativen Behandlung von Schilddruesenerkrankungen in einem Land aus der arabischen Golfregion wird beschrieben.

Material und Methoden: Ende 2009 wurden die anerkannten Deutschen Standards wie prae- und post- operative Stimmbandkontrolle Eingefuehrt. Die komplette Darstellung des Stimmbandnerven unter dem Einsatz und Dokumentation eines Neuromonitors sowie symptom- orientierte Kalziumsubstitution wurden ebenfalls eingefuehrt. Die subotale Thyroidektomie wurde durch die totale Thyroidektomie ersetzt. Ebenso wurde keine routinemaessige Wunddrainage eingelegt. Nach Einführung des og. Deutschen Management Konzepts fuer chirurgisch zu behandelnde Schilddruesenerkrankungen soll die Qualität und Quantität der Schilddruesenresektionen im Vorher (Jan 2008- Sept 2009, Zeitraum A) zu Nachher (Sept 2009-August 2012, Zeitraum B) Model präsentiert werden.

Ergebnisse: Die Anzahl der Schilddruesenresektionen konnte deutlich gesteigert werden, 26 Eingriffe (Zeitraum A)- vs. 109 in Zeitraum B (p=0,001). Im Zeitraum A wurden 16 unilaterale und 12 bilaterale subtotale Resektionen durchgefuehrt. Die Stimmbandkontrolle erfolgte durch den Anesthesisten bei der Extubation. Alle Resektionen erhielten Kalziumsubstitution i.v am Tag der Operation sowie Kazium Kontrolle 4 Stunden nach der Operation. Alle Patienten ehielten Wunddrainagen. Im Zeitraum B wurden 71 Totale Thyroidektomien, 25 Hemithyroidektomie, 4 Komplettierungsthyroidektomien, und 9 zentrale bzw. Laterale Lymphknotendissektionen durchgefuehrt. Die passagere Stimmband pareserate lag hier bei 5,5%, die sich erholt haben binnen 10-150 Tage. Die passagere Hypokalzemierate definiert alsi Kalziumwerten ≤2,0 mmol lag bei 16,8%. Nur eine Patienten benoetigte 6 Monate nach dem Eingriff eine Kalziumsubstitution und hatte einen Parathormonwert ≤ 6mmol/l. Es gab nur eine Reoperation wegen Blutung 1/109 sowie 3/19 Wundseromen, die perkutan aspiriert wurden. Die Laenge der Kocherschen Inzision konnte von durchschnittlich 9-15 cm im Zeitraum A auf 3,5-6 cm im Zeitraum B reduziert werden bei vergleichbarem Schilddruesenvolumen (s. Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: Die Einführung eines moderen Verfahrens zur Schildruesenresektion wie es in Deutschland gehandhabt wird, kann die Quantität und Qualität der Schilddruesenresektionen deutlich verbessern.