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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Laser-induzierte Wirkstofffreisetzung aus Mikrogel-modifizierten Polymerfasern zur gezielten Tumorreduktion

Meeting Abstract

  • Andreas Lambertz - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, RWTH Aachen, Aachen
  • Christian Daniel Klink - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, RWTH Aachen, Aachen
  • Andrij Pich - Institut für Funktionale und Interaktive Polymere, DWI, RWTH Aachen, Aachen
  • Katalin Feher - Institut für Textiltechnik, ITA, RWTH Aachen, Aachen
  • Elke Bremus-Köbberling - Fraunhofer-Institut für Lasertechnik, ILT, RWTH Aachen, Aachen
  • Ulf Peter Neumann - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, RWTH Aachen, Aachen
  • Karsten Junge - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, RWTH Aachen, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch165

doi: 10.3205/13dgch165, urn:nbn:de:0183-13dgch1651

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Lambertz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die palliative Chemotherapie lokal ausgedehnter gastrointestinaler und hepatobiliärer Tumore ist mit einer erheblichen systemischen Belastung für den Patienten verbunden. Ziel dieses Projektes war es, einen Stent mit einem zeitlich und örtlich steuerbaren „Drug Release System“ zur lokalen Tumorreduktion zu entwickeln. Hierzu sollten Polymerfasern mit wirkstoffbeladenen Mikrogelkapseln hergestellt werden, deren Wirkstoff durch eine selektive photochemische Triggerung mittels Laserstrahlung freigesetzt werden kann. Die angestrebte bedarfsgerechte Dosierung und die bessere Tumorkontrolle „vor Ort“ könnten somit zu einer erheblichen Steigerung der Lebensqualität der Patienten beitragen.

Material und Methoden: Es wurden sowohl eine Standard-Säugetier-Zelllinie als auch verschiedene Karzinomzelllinien etabliert. Mittels FACS-Analyse wurde die Zytotoxizität der hergestellten Einzelelemente der Stentstruktur vor und nach Wirkstoffbeladung mit dem Chemotherapeutikum 5-FU überprüft. Hierzu wurde die lokal anzuwendende 5-FU-Konzentration zuvor mittels BrdU-Test ermittelt. Abschließend werden die Messungen nach laserinduzierter Wirkstofffreisetzung wiederholt.

Ergebnisse: Weder die Mikrogele, noch die Mikrogel-Cumarin-Komplexe zeigten in den FACS-Analysen einen signifikanten Unterschied im Vergleich zur Negativkontrolle mit H2O und somit keinen toxischen Effekt auf die Zelllinien. Auch nach Beladung mit zuvor als hochtoxisch getesteten 5-FU-Dosen zeigte sich kein signifikantes Zellsterben. Durch Laserbestrahlung soll nun eine steuerbare Wirkstofffreisetzung erzielt werden, deren zytotoxische Wirkung mit der des ungebundenen Wirkstoffs vergleichbar ist.

Schlussfolgerung: Es ist gelungen, eine 5-FU-beladene Mikrogelkapsel zu entwickeln, die vor Laserbestrahlung keine zytotoxische Wirkung zeigt. Der Wirkstoff soll nun durch eine selektive photochemische Triggerung mittels Laserstrahlung gezielt freigesetzt werden und anschließend zytotoxisch auf Karzinomzelllinien wirken. Zur Weiterentwicklung des Stents sowie zur in-vivo Evaluierung werden Folgearbeiten durchgeführt.