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Das pleomorphe Liposarkom; Klinische, histopathologische und molekulare Analysen an einem Patientenkollektiv
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: An pleomorphen Liposarkomen (PLS) Erkrankte weisen trotz Einsatz aller verfügbarer therapeutischer Optionen eine schlechte Langzeitprognose auf. In dieser Studie wurden Krankheitsverlauf, Patienten-Outcome und molekulare/genetische Alterationen am Patientenkollektiv des MD Anderson Cancer Centers untersucht.
Material und Methoden: Es wurden die klinischen Daten von 155 an PLS erkrankten Patienten, die zwischen 1993 und 2010 am MD Anderson Cancer Center (Houston,Texas,USA) behandelt wurden erhoben. Unabhängige Prognoseparameter wurden durch univariate und multivariate Analysen identifiziert. Ein Tissue Microarray (TMA) (n=56 Tumorproben) wurde erstellt und für immunhistochemische Analysen molekularer Marker verwendet. Aus Gefrier- und Paraffinpräparaten wurde genomische DNA isoliert und für p53-Gensequenzierungen (Exons 5-9) verwendet.
Ergebnisse: 57 Jahre betrug das durchschnittliche Patientenalter; bei 102 Patienten wurde die Erstmanifestation, bei 16 ein Lokalrezidiv und bei 37 Patienten ein metastasiertes PLS-Tumorleiden diagnostiziert. Der Primärtumor trat mit Abstand am häufigsten im Bereich der proximalen unteren Extremität auf (40%); durchschnittlicher Tumordurchmesser war 11 cm. Bei 83 Patienten lag ein Follow-up vor; die mediane Follow-up Zeit betrug 22,6 Monate. Das 5-Jahres krankheitsspezifische (DSS) Überleben lag bei 53%. Als negative Prognoseparameter konnten Lokalrezidive, fehlende Resektabilität, sowie ein R1/R2-Status identifiziert werden. Fernmetastasen traten bei 35% der Patienten mit initial lokal begrenzter Erkrankung auf. Immunhistochemische Analysen erbrachten erhöhte Expressionen von peroxisome proliferator-activated receptor gamma, B-cell leukemia 2 und survivin, vascular endothelial growth factor, matrix metalloproteinase 2, und anderer Biomarker. Vollständiger Verlust der retinoblastoma Proteinexpression und hohe p53-Mutationsraten (ca. 60%) wurden beobachtet.
Schlussfolgerung: PLS sind durch lokal aggressives Wachstumverhalten, hohe Lokalrezidivraten und häufiges Auftreten von Fernmetastasen gekennzeichnet. PLS weisen zahlreiche molekulare und genetische Disregulationen auf, die zum Phänotyp beizutragen scheinen. Daraus leitet sich der Bedarf für neue innovative, zielgerichtete Therapieansätze ab, um Fortschritte im Patientenmanagment und der Langzeitprognose zu machen.