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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Gibt es Kandidaten für eine bimodale Behandlungsstrategie beim metastasierten Magenkarzinom?! – Endergebnisse der prospektiven multizentrischen FLOT3-Studie der AIO

Meeting Abstract

  • Kenan Suna - KH Nordwest, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt/ Main
  • Kersten Grimm - KH Nordwest, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt/ Main
  • Ralf Hofheinz - Universitätsmedizin Mannheim, Interdisziplinäres Tumorzentrum, Mannheim
  • Nils Homann - Universitätsmedizin Schleswig-Holstein, Innere Medizin I, Lübeck
  • Gerald Illerhaus - Universitätsklinik Freiburg, Innere Medizin I, Freiburg
  • Stefan Paul Mönig - Universitätsklinikum Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Tumorchirurgie, Köln
  • Claudia Pauligk - KH Nordwest, Klinik für Onkologie, Frankfurt/ Main
  • Elke Jäger - KH Nordwest, Klinik für Onkologie, Frankfurt/ Main
  • Thoma W. Kraus - KH Nordwest, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt/ Main
  • Salah-Eddin Al-Batran - Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO); Krankenhaus Nordwest, UCT-University Cancer Center, Frankfurt/ Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch152

doi: 10.3205/13dgch152, urn:nbn:de:0183-13dgch1528

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Suna et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein Vorteil der Resektion des Primarius bei metastasiertem Magenkarzinom ist unklar. Im Rahmen der FLOT 3 Studie soll prospektiv ein prognostisches Modell entwickelt werden zur Festlegung von Subgruppen, welche durch eine neoadjuvante Chemotherapie einer chirurgischen Intervention mit kurativer Intention zugänglich wären.

Material und Methoden: Unbehandelte Patienten mit histologisch nachgewiesenem Magenkarzinom ≥ T2 wurden nach einem vordefinierten Algorithmus in 3 Gruppen unterteilt: Primär operabel (PO), limitiert metastasiert (LM) und diffus metastasiert (DM). Alle Patienten wurden einer neoadjuvanten Chemotherapie mit FLOT (5-FU, oxaliplatin, leucoverin und docetaxel) zugeführt.

Patienten mit einem primär operablen Befund erhielten prä- und postoperativ je 4 Zyklen. Eine limitierte Metastasierung wurde mittels 8 Zyklen neoadjuvant behandelt, re-evaluiert und ggf. einer Operation zugeführt. Die diffuse Metastasierung konnte in palliativer Intention ebenfalls mit 8 Zyklen FLOT behandelt werden.

Ergebnisse: 238 von 252 Patienten eingeschlossenen Patienten waren evaluierbar (PO/LM/DM: 51/60/127). LM Patienten hatten Metastasen “nur” nodal (41%), hepatisch (22%), pulmonal (17%), lokal peritoneal (7%) oder andere (13%). Eine Behandlung mit FLOT erfolgte im median für 8 Zyklen bei allen Gruppen. Eine Resektion des Primarius erfolgte wie folgt: PO 96%, LM 62% und DM 12% der Fälle. R0 Resektion wurde in 82%, 81% und 33% der Fälle erreicht. Patienten mit einer limitierten Metastasierung zeigten eine im Vergleich zur diffusen Metastasierung erheblich verlängerte Überlebenszeit (OS) 22.9 vs. 10.7 (LM vs. DM), (HR 0.37; 95% CI, 0.25 – 0.56; p <0.001). Multivariate Analysen konnten die LM als harten Prädiktor für das Überleben definieren (p=.002). Patienten mit einer limitierten Metastasierung (LM) und Resektion zeigten ein besseres Endergebnis als ohne Resektion (medianes OS 31.3 vs. 15.9 Monates; p=.004). Die besten Ergebnisse in der LM-Gruppe wurden bei den ausschließlich distant-lymphatisch metastasierten Patienten erreicht.

Schlussfolgerung: Die FLOT4 identifiziert eine Subgruppe, welche trotz Metastasierung möglichweise einer neoadjuvanten Chemotherapie gefolgt von der Operation zugänglich ist.