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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Vasculäre Probleme vor und während der Nierentransplantation

Meeting Abstract

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  • Tolga Atilla Sagban - Universitätsklinik Düsseldorf, Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch149

doi: 10.3205/13dgch149, urn:nbn:de:0183-13dgch1498

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Sagban.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der zunehmende Bedarf an transplantierbaren Nieren führt zu einer Dehnung der Kriterien für eine Organfreigabe. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die vasculären Varianten einer Leichen- und Lebend-Nierenspende, aber auch die vasculäre Situation der Empfänger, in einem Zentrum über einen Zeitraum von 15 Jahren zu evaluieren, in der Gefäßchirurgie und Nierentransplantation (NTX) seit mehr als 30 Jahren in einer Klinik stattfindet.

Material und Methoden: Aufgrund der Tatsache, dass in Düsseldorf keine Organe abgelehnt werden, sei es aus anatomischen Gründen oder aufgrund des Organalters, geben die hier erhobenen Daten einen relativ guten Überblick über die qualitative Beschaffenheit der verfügbaren Transplantate.

Zwischen 01/1997 und 05/2012 wurden 1472 Nieren in der Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation, Heinrich Heine-Universitätsklinik Düsseldorf transplantiert. 338 lebend gespendete und 1134 postmortale Nieren wurden in dieser Zeit transplantiert.

Ergebnisse: Über 10% (n=153/1472) der Empfänger brauchten vor oder während der NTX eine Desobliteration der Beckenstrombahn, um das Transplantat arteriell anastomosieren zu können. In 9% (n=129/1472) der Fälle musste die Transplantatarterie desobliteriert werden, um eine regelrechte arterielle Durchblutung des Organs zu gewährleisten. In ca. 8,5% (n=126/1472) der Fälle musste eine arterielle oder venöse Rekonstruktion der Transplantatgefäße erfolgen (Gefäße verletzt oder zu kurz abgetrennt bei der Explantation, etc.), um eine Transplantation erfolgreich durchzuführen.

Insgesamt musste in 414 Fällen (28%) ein gefäßchirurgischer Eingriff erfolgen, um die Transplantation technisch erfolgreich zu beenden.

Eine Transplantatvenenthrombose erfolgte in 1% (n=21/1472) und ein Transplantatverlust in 16 (1%) Fällen in diesem Zeitraum.

Schlussfolgerung: In Zeiten des Organmangels und Angeboten von marginalen Transplantaten, immer älter werdenden Nierenspenden für Empfänger, die zur Zweit- oder sogar zur Dritt- Nierentransplantation anstehen, ist das ausgeprägte Können und Wissen des Gefäßchirurgen in einem Transplantationszentrum unerlässlich.