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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Pilotstudie zur endischämischen Maschinenperfusion von Nieren von Spendern mit erweiterten Spenderkriterien

Meeting Abstract

  • Jürgen Treckmann - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Anja Gallinat - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Zoltan Mathe - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Tamas Benkö - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Thomas Minor - Universitätsklinik Bonn, Sektion Chirurgische Forschung, Bonn
  • Andreas Paul - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch145

doi: 10.3205/13dgch145, urn:nbn:de:0183-13dgch1458

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Treckmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die randomisierte Multicenterstudie zur Maschinenperfusion im Vergleich zur kalten Lagerung im Eurotransplantraum zeigte insbesondere für die Nieren von Spendern mit erweiterten Spenderkriterien nach Maschinenperfusion eine Verringerung der Rate von verzögerter Graftfunktion und eine Verbesserung des Graftüberlebens nach einem Jahr. Der logistische Aufwand einer kontinuierlichen Maschinenperfusion für den gesamten Präservationszeitraum ist allerdings hoch. Experimentelle Arbeiten geben Hinweise auf ähnliche Effekte der Maschinenperfusion bei Anwendung nur in der endischämischen Phase.

Im Rahmen einer Pilotstudie wenden wir die endischämischen Maschinenperfusion bei Nieren von Spendern mit erweiterten Spenderkriterien an.

Material und Methoden: Jede Niere eines Spenders mit erweiterten Spenderkriterien nach der UNOS Definition wird bei Eintreffen in unserem Zentrum bei gleichzeitigem Beginn des Crossmatches aus dem Lagerungsbehälter für die kalte Lagerung entnommen, für die Maschinenperfusion präpariert und dann an das Perfusionssystem angeschlossen (LifePort Kidney Transporter, ORS).

Die Niere verbleibt bis zur Implantation an der Perfusion.

Standarddaten für Spender und Empfänger sowie Daten zur Perfusion werden analysiert. Primäres Zielkriterium ist das Auftreten einer verzögerten Graftfunktion (DGF) definiert über die Notwendigkeit einer Dialyse in der ersten Woche. Sekundäre Zielkriterien sind Graftfunktion und Graftüberleben.

Ergebnisse: Seit November 2011 konnten bis jetzt 24 Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Die mittlere Perfusionsdauer betrug 6 Stunden bei insgesamt unveränderten kalten Ischämiezeiten. Die Rate an DGF beträgt bis jetzt 4/24 (16,7%). Eine primäre Nichtfunktion ist nicht aufgetreten.

Schlussfolgerung: Die endischämische Maschinenperfusion zeigt in dieser Pilotstudie für Nieren von Spendern mit erweiterten Spenderkriterien bis jetzt ähnliche Ergebnisse wie die internationale Multicenterstudie. Eine randomisierte Multicenterstudie zur endischämischen Maschinenperfusion im Vergleich zur kalten Lagerung bei Spendern mit erweiterten Spenderkriterien ist die sinnvolle Konsequenz und auch in Planung. Eine Vorstellung zusammen mit den Ergebnissen dieser Pilotstudie würde erfolgen.