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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Ergebnisse der kombinierten Pankreas-Nieren-Transplantation: Zentrumserfahrung nach 478 Operationen

Meeting Abstract

  • Petra Kühn - Chirurgische Universitätsklinik Ruhruniversität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Langendreer, Allgemeinchirurgie, Bochum
  • Stefanie Götting - Chirurgische Universitätsklinik Ruhruniversität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Langendreer, Allgemeinchirurgie, Bochum
  • Kerstin Mürmann - Chirurgische Universitätsklinik Ruhruniversität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Langendreer, Allgemeinchirurgie, Bochum
  • Peter Schenker - Chirurgische Universitätsklinik Ruhruniversität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Langendreer, Allgemeinchirurgie, Bochum
  • Richard Viebahn - Chirurgische Universitätsklinik Ruhruniversität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Langendreer, Allgemeinchirurgie, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch141

doi: 10.3205/13dgch141, urn:nbn:de:0183-13dgch1412

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kühn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Diabeteserkrankung hat komplexe Sekundärmorbiditäten, insbesondere eine terminale Niereninsuffizienz. Neben der Insulintherapie und der Dialyse kann eine simultane Pankreas-Niere-Transplantation eine deutliche Verbesserung erreichen. Initial zeigten sich noch hohe Verluste der Transplantatorgane und deren Funktion. Demographisch werden die Patienten älter und haben eine längere Diabetesanamnese. Auch die Spenderkriterien wurden hinsichtlich Alter und BMI erweitert. Wir berichten von 478 Transplantationen.

Material und Methoden: Von 1/94 bis 7/12 wurden an der Chirurgischen Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum 478 (211w, 267m) simultane Pankreas-Niere-Transplantationen bei Typ-1-Diabetikern durchgeführt. Das mediane Alter lag bei 46,8 Jahren (25a-69a). Es wurde in 78% eine enterale Drainage mit systemisch cavalem Anschluß (68%) des Transplanttpankreas durchgeführt.

Ergebnisse: Mediane Nachbeobachtungszeit 92 Monate, Patientenüberleben: nach 1 Jahr 96%, nach 5 Jahren 90%, nach 10 Jahren 85%. 36 Patienten sind verstorben, 6 davon in Zusammenhang mit der Tx. Die Organüberlebensrate betrug nach 1a Pankreas 82%/Niere 90,1%, nach 5a Pankreas 72%/Niere 82% und nach 10 a Pankreas 66%/Niere 69%. Der HbA1c des transplantierten Kollektivs nach 10a betrug im Median über alle Patienten 5,4% (4,4-8,5%), das Kreatinin 1,6 mg/dl (0,7-3,42 mg/dl) und das C-Peptid 1,33 nmol/l (0,7-3,42 nmol/l). Die Morbidität bezieht sich im Großteil auf Infekte und Abstoßungen. In 14% traten Gefäßthrombosen am Transplantat auf. Hiervon zu 1,8% an der Transplantatniere und zu 12% am Transplantatpankreas. Die Rate der Abstoßungen im 1. Jahr betrug 35%. Der mediane BMI der Spenderorgane stieg um 2 Punkte (94-00: 24 BMI, 00-05: 25 BMI, 05-12: 26 BMI). Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Trotz veränderter Demographie von Spendern und Empfängern ist die simultane Pankreas-Niere-Transplantation am Zentrum mit hoher Fallzahl ein sicheres Verfahren zur Steigerung der Patientenlebensqualität und zur Verbesserung der Morbidität bei Diabetes-mellitus-I. Die Organfunktionsraten und das Patientenüberleben sind mit den Zahlen der internationalen Literatur vergleichbar.