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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

25 Operationen nach laparoskopischer Cholecystektomie bis zur erfolgreichen Restitution

Meeting Abstract

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  • Thomas Carus - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Allgemeine-, Viszerale- und Unfallchirurgie, Bremen
  • Matthias Müller - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Allgemeine-, Viszerale- und Unfallchirurgie, Bremen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch134

doi: 10.3205/13dgch134, urn:nbn:de:0183-13dgch1345

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Carus et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die elektive laparoskopische Cholzystektomie gehört zu den häufigsten und standardisiertesten Eingriffen der Chirurgie. Majorkomplikationen sind selten. Treten sie auf, ist nicht selten ein langer Leidensweg des Patienten die Folge.

Material und Methoden: Ein 55-jähriger Patient mit Adipositas per magna wurde 02/2011 stationär zur elektiven Cholezystektomie aufgenommen, die laparoskopisch durchgeführt wurde. Bei Z.n. abdomineller Voroperation erfolgte ein offener infraumbilikaler Zugang. Im Rahmen der Cholecystektomie mußten Verwachsungen gelöst werden.

Am 2. postoperativen Tag zeigte sich das Vollbild eines akuten Abdomens. Die operative Revision ergab eine iatrogene Jejunum- und Ileumperforation mit Peritonitis.

Wir beschreiben die im komplikativen Verlauf notwendigen 23 Operationen mit mehreren Segmentresektionen des Ileums, Anlage eines Ileostomas, VAC am offenen Abdomen. Die Laparotomiewunde kann am Ende nicht mehr primär verschlossen werden, Spalthaut wurde direkt auf die Darmschlingen aufgebracht.

9 Monate nach dem Primäreingriff erfolgte der laparoskopisch-assistierte Wiederanschluss des endständigen Ileostomas. 16 Monate nach dem Primäreingriff die Narbenhernienreparation mit Netzimplantation im Sinne eines Bauchdeckenersatzes.

Ergebnisse: Durch die konsequente, aktive Therapie mit insgesamt 25 Operationen konnte eine Invalidisierung des Patienten verhindert werden. Bis auf die zusätzlichen Narben am Abdomen gelang eine (annähernde) Restitutio ad integrum mit Wiederherstellung der vollen Arbeitsfähigkeit des Patienten.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Cholezystektomie ist auch bei Patienten mit abdominellen Voroperationen prinzipiell ein adäquates, komplikationsarmes Verfahren. Trotz der Sicherheitsmaßnahmen wie ein primär offener Zugang, sind iatrogene Verletzungen immer möglich. Wenn diese nicht bei der Primäroperation erkannt und definitiv versorgt werden, droht ein langer komplizierter Verlauf. Die sekundäre Therapie erfordert maximalen Einsatz mit teilweise multiplen Operationen.