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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Biologisches Implantat (PERMACOL®) bei ventralen Bauchwandhernien

Meeting Abstract

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  • Nikolaus Zügel - Centre Hospitalier Emile Mayrisch (CHEM), Centre Chirurgical, Chirurgie Viscérale et Générale, Esch-sur-Alzette
  • Li-Yun Zhang - Ruijin Hospital, Shanghai Jiaotong University School of Medicine, Department of Surgery, Shanghai
  • Axel Kleespies - Klinikum der Universität München, Chirurgische Klinik und Poliklinik - Grosshadern, München
  • Martin Kox - Centre Hospitalier Emile Mayrisch (CHEM), Centre Chirurgical, Chirurgie Viscérale et Générale, Esch-sur-Alzette

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch129

doi: 10.3205/13dgch129, urn:nbn:de:0183-13dgch1298

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Zügel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach konventionellen Abdominaleingriffen kommt es in über 24% zu Narbenhernien. Dieser Prozentsatz wird insbesondere durch Co-Morbiditäten wie Adipositas, Diabetes mellitus, Immunsuppression und Infektionen sowie durch Radio- und Chemotherapie zusätzlich ungünstig beeinflusst. Da die synthetischen Netze bei diesen Patienten oft nicht geeignet sind, stellt die konventionelle Rekonstruktion von Bauchwanddefekten nach wie vor eine grosse Herausforderung mit hoher Rezidivrate dar. Hier könnten die biologischen Implantate in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Material und Methoden: Prospektive, nicht randomisierte, monozentrische Beobachtungs-Studie am Centre Hospitalier Emile Mayrisch (CHEM, 620 Betten), Luxemburg. Im Zeitraum 2009 und 2012 wurden 40 Patienten mit ventralen Bauchwandhernien konventionell unter Verwendung von dermalem Schweinekollagen (PERMACOL®) in IPOM-Technik versorgt. Zielparameter waren die postoperative Morbidität, Rezidivrate und der Carolina Comfort Scale (CCS) nach 6, 12 und 24 Monaten.

Ergebnisse: 40 Patienten im Alter von 29 bis 90 Jahren (59±2.3; mean±SEM) mit einem ASA-Score von 2.2 und einem mittleren BMI von 30 (±1.2) wurden ausgewertet. Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 15,6 Monate. 50% der Patienten hatten zum Zeitpunkt der Operation mindestens zwei der folgenden Risikofaktoren (Diabetes mellitus Typ II, Nikotinabusus, COPD, colorectales Carcinom und cardiologische Erkrankung). Vier Patienten waren corticoidpflichtig. Die häufigsten Äthiologien waren der konventionelle Eingriff nach postoperativer Peritonitis (32.5%) und nach Hohlorgan-Perforation (30%). 20 Patienten (50%) hatten präoperativ mindestens eine Rezidivhernie. Die mittlere Fläche der Bauchwandhernien betrug 89 (±11) cm2 und die des Bioimplantates 427 (±29) cm2. Die postoperative Serom- sowie Infektionsrate betrug jeweils 10% und die Rezidivrate 7.5%. Der mittlere postoperative CCS lag nach 6, 12 und 24 Monaten bei 0.53, 0.30 und 0.14.

Schlussfolgerung: Die mittelfristigen Ergebnisse der Reparation von ventralen Bauchwandhernien mit dem biologischen Implantat sind insbesondere bei bestehenden Co-Morbiditäten vielversprechend.