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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Hohes präoperatives CRP bei Lungentumorpatienten vor thoraxchirurgischen Eingriffen ist assoziiert mit verminderter postoperativer Überlebenszeit

Meeting Abstract

  • Manuel Herrmann - Uniklinik Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Armin Kolb - Uniklinik Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Ulrike Braisch - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm
  • Johannes Merk - Uniklinik Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Bernd Mühling - Uniklinik Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch127

doi: 10.3205/13dgch127, urn:nbn:de:0183-13dgch1278

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Herrmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Zusammenhang von präoperativen Markern für Inflammation, wie CRP, und dem Outcome von Patienten nach entsprechenden operativen Eingriffen ist Gegenstand aktueller Forschung. In dieser Arbeit soll untersucht werden ob die Höhe des präoperativen CRP-Wertes mit der postoperativen Überlebenszeit von Lungentumorpatienten nach thoraxchirurgischen Eingriffen korreliert.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden die Daten von 225 Patienten, die zwischen Januar 2006 und Oktober 2010 in unserer Klinik mit der Diagnose eines Lungentumors einen thoraxchirurgischen Eingriff erhielten, ausgewertet. Hierbei wurden die präoperativen CRP-Werte der Patienten überprüft und auf Zusammenhänge zur postoperativen Überlebensrate untersucht. Um zu untersuchen ob CRP einen Einfluss auf die Überlebensrate der Patienten hatte, wurde eine COX-Regression mit der Einflussvariablen CRP durchgeführt. Mit Hilfe des Logrank-Testes wurde anschließend geprüft ob 2 verschiedene präoperative CRP-Cut-Points (16 und 50 mg/l) unterschiedliche Assoziationen mit der Überlebenszeit haben.

Ergebnisse: Die beiden Cut-Points für präoperatives CRP von 16 und 50 mg/l teilen das Patientenkollektiv jeweils in verschiedene Subgruppen mit signifikant unterschiedlichen postoperativen Überlebenszeiten. Die Patienten mit höheren präoperativen CRP-Werten weisen hierbei im Vergleich deutlich geringere Überlebenszeiten auf, als die Patienten mit niedrigeren CRP-Werten. Die Patienten mit einem CRP-Wert < 16 mg/l weisen eine postoperative 5-Jahres-Überlebensrate von 75% auf, die Patienten mit einem CRP-Wert > 16 mg/l eine 5-JÜR von 45% (p<0,0001). Der Cut-Point von 50 mg/l teilt die Patienten in Subgruppen mit einem CRP < 50 mg/l und einer 5-JÜR von 75%, und einer Subgruppe von Patienten mit einem CRP > 50 mg/l und einer 5-JÜR von 0% (p<0,0001).

Schlussfolgerung: Der präoperative CRP-Wert steht in dem hier untersuchten Patientenkollektiv in einem signifikanten Zusammenhang mit der postoperativen Überlebenszeit. Präoperatives CRP bei Lungentumorpatienten vor thoraxchirurgischen Eingriffen ist somit ein Marker für die postoperative Überlebenszeit.