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Notwendigkeit eines protektiven Ileostomas in der sphinktererhaltenden Chirurgie des Rektumkarzinoms: Nutzen oder Schaden?
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Ein protektives Ileostoma soll dazu dienen, tiefe Anastomosen nach Rektumresektion zu schützen, und somit Anastomoseninsuffizienzen (AI) zu verhindern oder zumindest deren Folgen zu minimieren. Während sich die Totale Mesorektale Exzision (TME) als Standardtechnik beim Rektumkarzinom durchgesetzt hat, herrscht in Bezug auf die Notwendigkeit eines protektiven Ileostomas eine kontroverse Diskussion.
Material und Methoden: An unserer Abteilung wird bei einer tiefen Rektumresektion mit TME routinemäßig ein protektives Ileostoma angelegt. Postoperative Komplikationen insgesamt, Ileostoma-Komplikationen unmittelbar postoperativ und im Verlauf sowie Komplikationen beim Stomaverschluß von über 100 Patienten (in 75% neoadjuvante Radiochemotherapie) werden detailliert analysiert.
Ergebnisse: In Bezug auf die Rate an AI/Reoperationen zeigten sich in Metaanalysen basierend auf randomisierten Studien signifikante Vorteile für das protektive Ileostoma. Im Gegensatz dazu ist anzumerken, dass sowohl die Ileostoma-Anlage als auch der Verschluß häufig mit Komplikationen behaftet sind. Im eigenen Patientengut kam es bei 5% der Patienten zu postoperativen Komplikationen durch das Ileostoma (zweithäufigste Komplikation nach der AI: 12%), bei weiteren 5% im Verlauf und bei knapp 9% beim Ileostomaverschluß. Die Stoma-RückOp fand median nach 61 Tagen statt, allerdings wurden 7% der Ileostomata nicht mehr rückoperiert. Bei 50% der Patienten mit AI konnte auf die Anlage einer Kolostomie verzichtet werden.
Schlussfolgerung: Ttrotz beträchtlicher Morbidität durch das Ileostoma selbst ist bei einer tiefen Rektumresektion die Anlage eines Ileostomas zu empfehlen. Ob alle Patienten davon profitieren oder ob das protektive Ileostoma Patienten mit spezifischen Risikofaktoren vorenthalten sein sollte, müssen weitere Studien beantworten.