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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Verbesserung der Lokalrezidivrate bei Rektumkarzinomen des unteren Rektumdrittels

Meeting Abstract

  • Sigmar Stelzner - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden
  • Thomas Jackisch - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden
  • Wolfram Pabst - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden
  • Anja Sims - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden
  • Jörn Fischer - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden
  • Helmut Witzigmann - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch093

doi: 10.3205/13dgch093, urn:nbn:de:0183-13dgch0938

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Stelzner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Rektumkarzinom des unteren Rektumdrittels stellt eine besondere Herausforderung dar, da in dieser Region eine Überlappung verschiedener embryonaler Kompartimente ohne klare Gewebegrenzen vorliegt. Insbesondere die Tumorfreiheit am zirkumferentiellen Resektionsrand (CRM) ist bei diesen Tumoren schwierig zu erzielen, weshalb in der Mehrzahl der Studien für diese Karzinome trotz Einhaltung der Prinzipien der Totalen Mesorektalen Exzision (TME) eine höhere Lokalrezidivrate berichtet wird.

Material und Methoden: Ab 2007 wurde in unserer Klinik ein Konzept der stringenten Tumorbeurteilung im Dünnschicht-MRT nach den Kriterien der Low Rectal Cancer (MERCURY II)- Studie eingeführt. Parallel dazu wurden ausgedehnte Karzinome ohne Möglichkeit des Schließmuskelerhaltes nach entsprechender neoadjuvanter Therapie mittels extralevatorischer abdominoperinealer Rektumexstirpation (ELAPE) operiert. Alle relevanten Daten wurden in einer klinikeigenen Datenbank erfasst. Die mediane Nachbeobachtung der überlebenden Patienten betrug 51 Monate (Range 3 bis 133 Monate). Die Auswertung der 5-Jahres-Lokalrezidivrate erfolgte kumulativ mit der Kaplan-Meier-Methode. Die Ergebnisse der von 2007 – 2011 behandelten Patienten wurden mit denen aus den Jahren 1997 – 2006 verglichen.

Ergebnisse: Im untersuchten Zeitraum entfielen nach Ausschluss des UICC-Stadiums IV 184 von 574 Karzinomen, welche einer radikalen R0-Resektion unterzogen wurden, auf das untere Rektumdrittel . Um eine Vergleichbarkeit der Gruppen zu erzielen, beschränkt sich unsere Analyse auf 113 neoadjuvant vorbehandelte Patienten. Im Zeitraum 1997 – 2006 wurden 33 abdominoperineale Exstirpationen (APE) durchgeführt. Die Lokalrezidivrate betrug 14,9 %. Anteriore und intersphinktere Resektionen erfolgten bei 25 Patienten mit einer Lokalrezidivrate von 10,1 %. Von 2007 bis 2011 wurden 25 APE und 21 anteriore/intersphinktere Rektumresektionen durchgeführt. Die Lokalrezidivraten betrugen 7,5 % und 0. Aufgrund der geringen Anzahl von Rezidivereignissen konnte keine statistische Signifikanz nachgeweisen werden.

Schlussfolgerung: Das Konzept der MRT-basierten Therapieentscheidung und Festlegung des Operationsausmaßes zeigt im Vergleich der beiden Zeitintervalle eine Verbesserung der Lokalrezidivrate für die problematische Gruppe der Rektumkarzinome des unteren Drittels.