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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Ivor-Lewis Ösophagektomie in standardisierter total minimal invasiver Technik

Meeting Abstract

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  • Norbert Runkel - Schwarzwald-Baar-Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, Villingen-Schwenningen
  • Markus Walz - Klinikum St.Elisabeth, Chirurgische Klinik, Straubing
  • Markus Ketelhut - Schwarzwald-Baar-Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, Villingen-Schwenningen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch074

doi: 10.3205/13dgch074, urn:nbn:de:0183-13dgch0749

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Runkel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Minimal invasive Techniken finden nur zögerlich Akzeptanz für die radikale abdomino-thorakale Ösophagusresektion (Ivor-Lewis), weil derzeit kein Konsens bei den Operationsschritten erreicht werden konnte. das betrifft insb. die Herstellung der Ösophagogastrostomie. Nach Erprobung verschiedener Verfahren gelang uns 2011 eine Standardisierung der total laparoskopisch-thorakoskopischen Methode ohne weitere Hilfs-Thorakotomie. Diese Technik wurde an 16 nicht selektionierten Patienten angewandt.

Material und Methoden: Krankengut: 16 konsekutive Patienten im medianen Alter von 70,5 Jahren (47 – 80): 13 x AEG, davon 8 neoadjuvant chemotherapiert und 3 neoadjuvant bestrahlte Plattenepithelcarcinome.

Abdomineller Akt in beach-chair-Position mit 4-5 Trokaren: Spaltung des Ligamentum gastrocolicum/gastrolienale. Dissektion des Hiatus oesophagei. Spaltung des Omentum minus. Anheben des Magens und Durchtrennung von V. und A. gastrica sinistra. Entlang des Truncus coeliacus wird präaortal in das Mediastinum präpariert. Magenschlauch-Konstruktion. Bergeschnitte transrectal rechts und Botox-Infiltration des Pylorus.

Thorakoskopischer Akt in Linksseitenlage mit 5 Trokaren: Monobloc Dissektion der Speiseröhre mitsamt dem periösophagealen Weichgewebe bis zur V.azygos. Die karinären Lymphknoten werden separat entfernt. Abstapeln des Ösophagus und perorales Platzieren der circulären Andruckplatte (Orvil). Bergen des Präparates. In den eventerierten Magensschlauch wird der Circularstapler platziert; beides wird handgeführt über den Bergeschnitt transhiatal in den Thorax geleitet. Dann videoskopisch kontrollierte End-zu-Seit Ösophagogastrostomie.

Ergebnisse: Mediane OP-Zeit 341 Minuten (259 – 408). Keine Fremdblutgabe. Intensivaufenthalt 7 Tage (6 - 17) und Krankenhausverweildauer 17 Tage ( 9 – 38). Zwei Anastomoseninsuffizienzen (12.5%; mit Stents behandelt) und 4 schwere pulmonale Komplikationen. Morbidität 25%. Kein Todesfall.

4/11 komplette (davon 3 Plattenepithel-Carcinome)und 7/11 partielle Remissionen nach neoadjuvanter Therapie (n=11). R0-Rate 93.7%. Lymphknotenzahl median 17,5 (8-42). Lymphknotenzahl beim AEG 20 (15-42).

Schlussfolgerung: Minimal invasiv kann die Ivor-Lewis Ösophagektomie onkologisch adäquat in akzeptabler OP-Zeit durchgeführt werden. Trotzdem bleibt die postoperative Morbidität beträchtlich. Mit Hilfe des Orvil-Circularstaplers gelingt die intrathorakale Anastomose ohne zusätzliche Thorakotomie. Unsere Ergebnisse sollen weitere Chirurgen stimulieren, sich mit dieser vielversprechenden Technik auseinander zu setzen.