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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Total endoskopische iliaco-inguinale Lymphknotendissektion beim malignen Melanom

Meeting Abstract

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  • Karolina Milciute - KRH Klinikum Siloah, Klinik für Viszeralchirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Hannover
  • Omar Hügel - KRH Klinikum Siloah, Klinik für Viszeralchirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Hannover
  • Ralf Gutzmer - Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Hannover
  • K. Thomas Moesta - KRH Klinikum Siloah, Klinik für Viszeralchirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch039

doi: 10.3205/13dgch039, urn:nbn:de:0183-13dgch0399

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Milciute et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die offene inguinale Lymphknotendissektion (LD) ist mit einer hohen Rate von Wundrandnekrosen, Sekundärheilungen und Lymphfisteln vergesellschaftet. Bei sich eher ausweitender dermatologisch-onkologischer Indikationsstellung zur inguinalen und iliaco-inguinalen LD haben wir ein Verfahren zur vollständigen endoskopischen LD entwickelt und in seiner Anwendung über 3 Jahre prospektiv dokumentiert.

Material und Methoden: Die iliacale Dissektion wird über einen präperitonealen Zugang mittels umbilicalem Kameratrokar und zwei Arbeitstrokaren durchgeführt. Im Extraperitonealraum wird entlang der Iliacalgefäße die Dissektion vorgenommen. Für die inguinale Dissektion wird der präfasciale Raum oberhalb des Leistenbandes mit einem Ballondissektor vorpräpariert, sodann erfolgt die Darstellung der femoralen Gefäße direkt unter dem Leistenband. Von proximal wird entlang der Gefäße disseziert und sekundär en bloc die Lymphadenektomie durchgeführt. Dabei wird die V. saphena magna partiell proximal reseziert.

Die Datenerfassung erfolgte aus einer prospektiv geführten Patientendatenbank. Zu Vergleichszwecken wurde eine historische Matched-Pair-Gruppe gebildet. Der Wilcoxon-Mann-Whitney-Test wurde verwendet.

Ergebnisse: Im Zeitraum von 2009 bis 2012 wurden 33 Patienten einem Vergleich unterzogen. Die Operationsdauer betrug im Median 186,8Min. (Min. 104/Max. 356). Die stationäre Verweildauer lag bei 13,3 Tage. Bei 14 von 33 Patienten traten Lymphozelen auf. Bei 2 von 33 Patienten (6%) trat eine Hautnekrose bei dermisnaher subcutaner Präparation auf. Diese verheilten nach Exzision ohne weitere Wundkomplikationen. Bei 6 von 33 Patienten (18%) traten klinisch beobachtete Infekte auf, welche unter Antibiotikabehandlung vollständig ausheilten. Es gab keine Re-OP deswegen. Im Mittel konnte eine Gesamte-Lymphknoten-Ausbeute von 13,6 erreicht werden.

Schlussfolgerung: Die vollständig endoskopische iliaco-inguinale LD ist ein sicheres und auf Grundlage der bisherigen Zahlen onkologisch adäquates Dissektionsverfahren. Der Vorteil liegt in der niedrigen Rate von Wundheilungsstörungen und in einem deutlich verringerten postoperativen stationären Aufenthalt. Ein weiterer großer Vorteil liegt in der früheren Mobilisierbarkeit der Patienten bei niedrigerem Schmerzmittelverbrauch.