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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Anzahl der Lymphknoten bei rechtsseitiger Hemikolektomie in Abhängigkeit einer kompletten mesocolischen Exzision (CME)

Meeting Abstract

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  • Stefan Benz - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold
  • Ingo Stricker - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold
  • Y. Tam - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold
  • Andrea Tannapfel - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch034

doi: 10.3205/13dgch034, urn:nbn:de:0183-13dgch0347

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Benz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Derzeit wird in Deutschland eine multizentrische prospektive Studie zur Evaluation des Konzeptes der kompletten mesocolischen Exzision (CME), die sogenannte „Resektatstudie“ durchgeführt. Hierzu wurde eine Pilotstudie durchgeführt in der rechtsseitige kolorektale Neoplasien in CME Technik operiert und standardisiert pathologisch aufgearbeitet wurden. Die Daten wurden nun im Hinblick die Lymphknotenverteilung analysiert.

Material und Methoden: Zwischen 6/2009 und 2/2012 wurden an einer Klinik 53 Patienten mit Neoplasien im rechten Hemikolon (UICC Stadien 0-III) in CME-Technik rechtshemikolektomiert. Am Präparat wurden die Stümpfe der A. Ileokolika und der A. kolika media markiert. Um ein von der chirurgischen Radikalität unabhängiges Maß für die individuelle Lymphknotendichte zu erhalten, wurde zudem eine Fadenmarkierung 4 cm peripher der Absetzung der Ileokolischen Gefäße angebracht. Das Präparat wurde fotodokumentiert. Die Aufarbeitung inklusive Planimetrie erfolgte standarisiert durch einen Pathologen.

Ergebnisse: Die Anzahl der Lymphknoten im Präparat variierte zwischen 27 und 171 (MW 52,2). Entlang der Ileokolischen Gefäße fanden sich davon 69 %, mit der größten Dichte im zentralen Anteil des 4 cm Segments (49,9% aller Ileokolika LKs). Die Varaibilität in diesem Segment ist mit 8-37 LKs sehr hoch und korreliert mit der gesamt LK-Anzahl im Präparat (r=0,42, p>0,001). Die Gesamtanzahl von 12 LKs im Präparat wird bei 52/53 Patienten auch ohne die zentralen Anteile der Ileokolischen Gefäße -d.h. entsprechend einer nicht radikulären Resektion- erreicht. Eine hochsignifikante Korrelation fand sich zwischen dem T-Stadium und der Gesamt LK-Anzahl (r=0,49 p<0,001). Die Resektatlänge, die Mesokolonfläche sowie das N, V-Stadium waren hingegen nicht prädiktiv.

Schlussfolgerung: Die LK-Anzahl in einem Rechtshemikolektomiepräparat ist sehr variabel und von Patientenfaktoren (T-Stadium) abhängig. Weniger als 12 LKs sollten bei guter Aufarbeitung allerdings auch bei nichtradikulären Resektionen selten vorkommen. Umgekehrt ist das Erreichen von 12 LKs im Präparat kein adäquater Maßstab für eine angemessene chirurgische Qualität.